Begriffsdefinitionen (Zwangsneurose, zwanghafte Persönlichkeit, Zwangssymptomatik) Erscheinungsbild der zwanghaften Persönlichkeit, Gegenübertragungs- Phänomene beim Erst - Kontakt Zwangssymptome und häufig vorkommende Symptome bei zwanghaften Menschen, Genese der Zwangsneurose, Therapiemöglichkeiten.
Neben Klärung begrifflicher Grundlagen ist das Hauptziel der Vorlesung der Erwerb eines psychoanalytischen Verständnisses für zwangsneurotische Phänomene.
Es soll gelernt werden, Zwangssymptome sowie zwanghafte Haltungen besser zu erkennen und zu verstehen, sodass man etwas besser mit ihren typischen Widerständen zwanghafter Patienten, sowie mit der negativen Gegenübertragung, die sie manchmal beim Therapeuten auslösen, umgehen kann.
Zur Illustration werden Fall - Beispiele aus eigener Praxis verwendet.

Literatur:

• Quint, H. (1988): Die Zwangsneurose aus Psychoanalytischer Sicht. Springer, Berlin usw.
• Müller-Pozzi, H.: Psychoanalytisches Denken. Verlag Hans Huber, Bern.
• Ermann, M.: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Verlag Kohlhammer.
• Hoffmann, S.O. und Hochapfel, G.: Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin.

Die Veranstaltung wird sich darum bemühen, die nosologischen und aethiopathogenetischen Konzepte der Psychiatrie hinsichtlich der psychopathologischen Befunderhebung, der Diagnosestellung und therapeutischer Behandlungsoptionen mit dem psychodynamischen Verständnis von Störungsbildern abzugleichen.

Vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der Migrations- und Fluchtbewegungen der vergangenen Jahrzehnte wie auch der Folgen der Globalisierung sind Psychotherapeuten und Psychoanalytiker in der Praxis zunehmend mit interkulturellen Begegnungen konfrontiert. In dem Maße wie die politische Diskussion über Integration größere Aktualität gewonnen hat, ist auch das wissenschaftliche Interesse an den innerpsychischen Verarbeitungsprozessen von Kulturwechseln oder Fluchterfahrungen gestiegen. Die Beschäftigung mit interkulturellen Aspekten in der therapeutischen oder psychoanalytischen Beziehung erfordert ein hohes Maß an Identifikations- und Kommunikationsfähigkeit, da in diesem Kontext auch die jeweils eigene kulturelle Identität immer wieder in Frage gestellt und reflektiert werden muss. Die ethnopsychoanalytischen Konzeptionen, die im Seminar referiert und diskutiert werden, sollen etwas beitragen zum Verständnis kultureller Differenz in psychotherapeutischen Prozessen. Ziel des Seminars ist es, durch eine Verknüpfung von Theorievermittlung und Praxisbezug, einen Zugang zur Arbeit mit Patienten unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeiten zu finden. Dabei soll auf der Seite der 30 Therapeuten auch die jeweils eigene kulturelle Geprägtheit in ihrer Bedeutung für die kulturspezifische Dynamik von Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen reflektiert werden. Auf der Seite der Patienten gilt es, die psychischen Verarbeitungsprozesse von Migrations- oder Fluchterfahrungen nachzuzeichnen, die die Bewältigung schwerer, unter Umständen traumatisierender Verlust- und Trennungserfahrungen ebenso wie die Aneignung der neuen kulturellen Umgebung umfassen. (Grinberg und Grinberg, 1990, Wohlfart und Zaumseil)

Homosexualität wurde durch Medizin und Psychoanalyse mit ihren Theorien bis in die 1990er Jahre psychopathologisiert. Es wurde ein psychogenetischer Zusammenhang zwischen narzisstischer Störung und männlicher Homosexualität angenommen. Erst im letzten Jahrzehnt wurde die Frage der Psychogenese männlicher Homosexualität weitgehend verworfen. Ich möchte mich beginnend mit Morgenthaler, über Ermann und Le Soldat aktuelleren Perspektiven, die die Homosexualität als nicht pathologische Variante der Sexualität begreifen zuwenden. Ausgehend von den in der Regel fehlenden Spiegelerfahrungen zur Bestätigung der noch latenten Homosexualität (fehlende Passung zwischen der Kerngeschlechtsidentität und den Erwartungen der heterosexuellen Eltern und den immer noch weit verbreiteten heterosexuellen gesellschaftlichen Normen) werden weitere Probleme der homosexuellen Entwicklung über die Entwicklungsphasen hinweg thematisiert. Hervorgehoben werden soll die Identitätsverunsicherung, Selbstentfremdung und eine erhöhte narzisstische Vulnerabilität, die ein Entwicklungsrisiko, insbesondere bei kargen primären emotionalen Bedingungen, Krankheit und Verlust bedeuten. Wenn wir uns von Erklärungsversuchen der Sexualität per se befreien, können wir uns besser den Konflikten und Belastungen, die in der Sexualität zum Ausdruck kommen widmen und werden die Menschen, die zu uns kommen besser verstehen.

Die Liste der verwendeten Literatur finden Sie in internen Bereich.

Das Seminar findet im Rahmen des Weiterbildungsgang Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie statt.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

In dieser Vorlesung soll die Bedeutung von traumatischen Kriegserlebnissen der Eltern- und Großelterngeneration für die psychische Entwicklung unserer Patienten deutlich werden und damit einhergehend die Wichtigkeit, das Augenmerk bereits in der Anamneseerhebung darauf zu richten. An Hand einer kasuistischen Fallvorstellung aus meiner Praxis soll dies untermauert werden.

Literatur:

• Ermann, M.: Wir Kriegskinder. Forum der Psychoanalyse 2004, 20
• Schmidt, C.: Kriegserlebnisse in den Träumen von Nachkriegskindern. Forum der Psychoanalyse 2006, 22
• Radebold. H. et al. (Hg.): Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten

Vor dem gesellschaftlichen Hintergrund der Migrations- und Fluchtbewegungen der vergangenen Jahrzehnte wie auch der Folgen der Globalisierung sind Psychotherapeuten und Psychoanalytiker in der Praxis zunehmend mit interkulturellen Begegnungen konfrontiert. In dem Maße wie die politische Diskussion über Integration größere Aktualität gewonnen hat, ist auch das wissenschaftliche Interesse an den innerpsychischen Verarbeitungsprozessen von Kulturwechseln oder Fluchterfahrungen gestiegen. Die Beschäftigung mit interkulturellen Aspekten in der therapeutischen oder psychoanalytischen Beziehung erfordert ein hohes Maß an Identifikations- und Kommunikationsfähigkeit, da in diesem Kontext auch die jeweils eigene kulturelle Identität immer wieder in Frage gestellt und reflektiert werden muss. Die ethnopsychoanalytischen Konzeptionen, die im Seminar referiert und diskutiert werden, sollen etwas beitragen zum Verständnis kultureller Differenz in psychotherapeutischen Prozessen. Ziel des Seminars ist es, durch eine Verknüpfung von Theorievermittlung und Praxisbezug, einen Zugang zur Arbeit mit Patienten unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeiten zu finden. Dabei soll auf der Seite der 30 Therapeuten auch die jeweils eigene kulturelle Geprägtheit in ihrer Bedeutung für die kulturspezifische Dynamik von Übertragungs- und Gegenübertragungsprozessen reflektiert werden. Auf der Seite der Patienten gilt es, die psychischen Verarbeitungsprozesse von Migrations- oder Fluchterfahrungen nachzuzeichnen, die die Bewältigung schwerer, unter Umständen traumatisierender Verlust- und Trennungserfahrungen ebenso wie die Aneignung der neuen kulturellen Umgebung umfassen. (Grinberg und Grinberg, 1990, Wohlfart und Zaumseil)

Begriffsdefinitionen (Zwangsneurose, zwanghafte Persönlichkeit, Zwangssymptomatik) Erscheinungsbild der zwanghaften Persönlichkeit, Gegenübertragungs- Phänomene beim Erst - Kontakt Zwangssymptome und häufig vorkommende Symptome bei zwanghaften Menschen, Genese der Zwangsneurose, Therapiemöglichkeiten.
Neben Klärung begrifflicher Grundlagen ist das Hauptziel der Vorlesung der Erwerb eines psychoanalytischen Verständnisses für zwangsneurotische Phänomene.
Es soll gelernt werden, Zwangssymptome sowie zwanghafte Haltungen besser zu erkennen und zu verstehen, sodass man etwas besser mit ihren typischen Widerständen zwanghafter Patienten, sowie mit der negativen Gegenübertragung, die sie manchmal beim Therapeuten auslösen, umgehen kann.
Zur Illustration werden Fall - Beispiele aus eigener Praxis verwendet.

Literatur:

• Quint, H. (1988): Die Zwangsneurose aus Psychoanalytischer Sicht. Springer, Berlin usw.
• Müller-Pozzi, H.: Psychoanalytisches Denken. Verlag Hans Huber, Bern.
• Ermann, M.: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Verlag Kohlhammer.
• Hoffmann, S.O. und Hochapfel, G.: Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin.

Die Veranstaltung wird sich darum bemühen, die nosologischen und aethiopathogenetischen Konzepte der Psychiatrie hinsichtlich der psychopathologischen Befunderhebung, der Diagnosestellung und therapeutischer Behandlungsoptionen mit dem psychodynamischen Verständnis von Störungsbildern abzugleichen.

Schöne, Dorothee E. [FK] KTS Gruppe A
Englisch, Monika [FK] KTS Gruppe B
Theiss-Abendroth, Peter [FK] KTS TP
Kleinschmidt, Johann [FK] KTS TP

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

Das Seminar findet online statt. Anmeldung über praxis.salamanca[at]posteo.de Weitere Angaben zu den Veranstaltungen können bei dem jeweiligen Institut erfragt werden.

An Hand der 27. und 28. Vorlesung der Freudschen Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse möchte ich einen ersten Einblick in das Freudsche Konzept der Psychoanalyse geben, um von dort aus ermessen zu können, welch weite, teilweise sehr widersprüchliche und verwirrende Wege die Psychoanalyse seit dieser Zeit gegangen ist, denn „man versteht die Psychoanalyse immer noch am besten, wenn man ihre Entstehung und Entwicklung verfolgt.“ (Freud 1923, Psychoanalyse und Libidotheorie, GW XIII, S. 211).

Literatur:

• Freud Sigmund (1916-17): “Vorlesung zur Einführung in die Psychoanalyse“ und dort insbesondere die 27. sowie die 28. Vorlesung über die Übertragung und die analytische Therapie. Studienausgabe Band I, Seite 415 – 445, GW B. XI, S. 447 – 483

Das Skript zur Veranstaltung ist im Mitgliederbereich einsehbar.

Da S. Freud keine systematische Darstellung der psychoanalytischen Behandlungstechnik veröffentlich hat, stellen seine Aufsätze über behandlungstechnische Fragen aus den Jahren 1911 bis 1915 bis heute die Grundlage für unser therapeutischen Vorgehen und unsere therapeutische Haltung in psychoanalytischen Behandlungen dar. An zwei Seminar-Abenden werden diese Arbeiten Freuds vorgestellt und sollen auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für tiefenpsychologisch-fundierte Behandlungen eingehend diskutiert werden.

Literatur:

• Freud, Sigmund (1911), „Die Handhabung der Traumdeutung in der Psychoanalyse“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 350-357
• Freud, Sigmund (1912), „Zur Dynamik der Übertragung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 364-374
• Freud, Sigmund (1912), „Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung“, G.W. 1943 Bd.8, S. 367-387
• Freud, Sigmund (1913), „Zur Einleitung der Behandlung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 454-478

Fremdenangst und Fremdenfeindlichkeit finden sich nicht nur in traditionell rechten Milieus. Ausgehend von den Forschungen der Frankfurter Schule wird dies oft mit projektiven Mechanismen erklärt, wie sie erstmals Freud in Das Unheimliche beschrieben hatte. Das häufige Zusammentreffen von Fremdenangst mit der Verleugnung von Pandemie und Klimakrise lässt jedoch an weitere psychodynamische Motive denken: Gegensatzpaare wie Orte seelischen Rückzugs und Sicherer Ort, Entfremdung und Heimatgefühl lassen die Dynamik zu fremdenfeindlicher Gewalt besser verstehen.

Literatur:

• Eschmann R. (2018) Heimat und Fremdheit. In: Gödde G., Zirfas J. (eds) Kritische Lebenskunst. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-04644-4_16

In diesem Seminar werden die historische Entwicklung des Verständnisses der Anorexia nervosa und ihr psychoanalytisches Verständnis dargestellt. Dann beschreibt die Referentin das Vorgehen in der ambulanten Psychotherapie, die Grenzen der ambulanten Behandlungsmöglichkeiten und die durch psychiatrische Komorbiditäten entstehenden besonderen Behandlungsimplikationen.

Literatur:

• Bruch, H. (1982): Der goldene Käfig – Das Rätsel der Magersucht. Fischer, Frankfurt am Main.
• Bruch, H. (1986): Anorexia: the therapeutic task. In: Brownell, K.D.; Foreyt J.P. (Hg.): Handbook of eating disorders. Physiology, psychology and treatment of obesity, anorexia and bulimia. Basic Books New York, 328 332.
• Herpertz-Dahlmann, B., Resch, F., Schulte-Markwort, M., Warnke, A. (2003): Entwicklungspsychiatrie. Biopsychologische Grundlagen und die Entwicklung psychischer Störungen. Schattauer, Stuttgart, New York.
• Pfeiffer, E.; Hansen, B.; Korte, A.; Lehmkuhl, U. (2005): Behandlung von Essstörungen bei Jugendlichen aus der Sicht der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 268 – 285.

An Hand der 27. und 28. Vorlesung der Freudschen Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse möchte ich einen ersten Einblick in das Freudsche Konzept der Psychoanalyse geben, um von dort aus ermessen zu können, welch weite, teilweise sehr widersprüchliche und verwirrende Wege die Psychoanalyse seit dieser Zeit gegangen ist, denn „man versteht die Psychoanalyse immer noch am besten, wenn man ihre Entstehung und Entwicklung verfolgt.“ (Freud 1923, Psychoanalyse und Libidotheorie, GW XIII, S. 211).

Literatur:

• Freud Sigmund (1916-17): “Vorlesung zur Einführung in die Psychoanalyse“ und dort insbesondere die 27. sowie die 28. Vorlesung über die Übertragung und die analytische Therapie. Studienausgabe Band I, Seite 415 – 445, GW B. XI, S. 447 – 483

Das Skript zur Veranstaltung ist im Mitgliederbereich einsehbar.

Da S. Freud keine systematische Darstellung der psychoanalytischen Behandlungstechnik veröffentlich hat, stellen seine Aufsätze über behandlungstechnische Fragen aus den Jahren 1911 bis 1915 bis heute die Grundlage für unser therapeutischen Vorgehen und unsere therapeutische Haltung in psychoanalytischen Behandlungen dar. An zwei Seminar-Abenden werden diese Arbeiten Freuds vorgestellt und sollen auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für tiefenpsychologisch-fundierte Behandlungen eingehend diskutiert werden.

Literatur:

• Freud, Sigmund (1911), „Die Handhabung der Traumdeutung in der Psychoanalyse“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 350-357
• Freud, Sigmund (1912), „Zur Dynamik der Übertragung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 364-374
• Freud, Sigmund (1912), „Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung“, G.W. 1943 Bd.8, S. 367-387
• Freud, Sigmund (1913), „Zur Einleitung der Behandlung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 454-478

Die verschiedenen Positionen zur Frage der Selbsttötung lösten seit jeher heftige Diskussionen aus. Immerhin berührt diese Frage unsere grundlegendsten Bedürfnisse und Ängste in existenzieller Weise.
Nach einem Überblick über verschiedene Zusammenhänge und Anlässe sollen wesentliche theoretische Ansätze zum Verständnis der Suizidalität in ihrer Unterschiedlichkeit und berechtigten Bedeutung dargestellt werden. Dabei wird ausgehend von klassischen psychoanalytischen Erklärungen ein Überblick vermittelt, der über das Konzept des präsuizidalen Syndroms und einer Urverunsicherung bis zur besonderen Relevanz der Objektbeziehung reicht. Konkrete Problemstellungen aus der therapeutischen Praxis leiten schließlich über in die Besprechung verschiedener kritischer Behandlungssituationen.

Literatur:

• HENSELER, HEINZ (2000): Narzisstische Krisen. Zur Psychodynamik des Selbstmordes. 4., aktualisierte Aufl., Westdeutscher Verlag, Wiesbaden.
• KIND, JÜRGEN (2005): Suizidal. Die Psychoökonomie einer Suche. 4. Aufl., Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen.
• RINGEL, ERWIN (2008): Der Selbstmord. Abschluss einer krankhaften psychischen Entwicklung. Eine Untersuchung an 745 geretteten Selbstmördern. 10., unveränd. Aufl., Klotz, Eschborn bei Frankfurt am Main.

Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass der Patient und der Analytiker u.U. unterschiedliche Behandlungsvorstellungen und Ziele verfolgen, was besonders bei Patienten, die sich vorwiegend in einem sogenannten "Retreat" aufhalten, daher keinen Veränderungswunsch haben sondern eher "in Ruhe gelassen" werden möchten. Diskutiert werden soll das daraus folgende behandlungstechnische Dilemma. Die unterschiedliche Deutungsform, wie von John Steiner vorgeschlagen, soll zusammengefasst und anhand einer Fallvorstellung verdeutlicht werden. Wünschenswert wären auch Fallbeispiele und Stundenprotokolle der Teilnehmer des Seminars, um gemeinsam die unterschiedlichen Deutungsformen anhand des Fallmaterials zu diskutieren.

Literatur:

• John Steiner (1998): Orte des seelischen Rückzugs.

In diesem Seminar wird speziell auf (in Anamnesesupervisionen) häufig beobachtete Schwierigkeiten bei der Anamnesenerhebung- und Psychodynamikerkennung eingegangen. Außerdem geht es um die weitere Einübung und Handhabung des BIPP-Anamnese-Schemas.
Beim zweiten Termin wird speziell auf (in Anamnese–Supervisionen) häufig beobachtete Schwierigkeiten bei der Anamnesenerhebung und Psychodynamikerkennung eingegangen. Außerdem geht es um die weitere Einübung und Handhabung des BIPP-Anamnese-Schemas.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Brüggen, Wilhelm [FK] KTS PA
Deter, Hand-Christian [FK] KTS TP
Wiesweg, Heinrich [FK] KTS PA
Janßen, Michael [FK] KTS TP

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

Was Schmerz ist, weiß jeder aus eigener Erfahrung. Aber wie ist das mit fremdem Schmerz? Den Zahnschmerz oder die Migräne eines anderen Menschen zu empfinden, ist unmöglich – können wir dennoch etwas über den Schmerz der anderen wissen, oder bleibt Schmerz immer subjektiv?
Das Problem Schmerz stellt sich auch Sigmund Freud: Seit seinem „Entwurf einer Psychologie“ von 1895 fragt er, wie Schmerz wahrgenommen und verarbeitet wird: Wo ist der Schmerz in der Psyche zu verorten, wo entsprechend in einer Theorie des psychischen Apparats? Auf diese Fragen stößt er über die Entwicklung seines Gesamtwerks in den verschiedensten Zusammenhängen, und immer wieder stellen sie sich quer zur Theorie und zwingen ihn zu Korrekturen und Revisionen. Die Psychoanalyse nach Freud hat diese Probleme seither immer wieder aus verschiedenen Perspektiven in den Blick genommen und verschiedene Ansätze entwickelt – sie zu lösen aber ist ihr bis heute nicht gelungen.
Der Vortrag spürt diesen Zusammenhängen nach, indem er einige Erklärungsversuche nachzeichnet und diskutiert. Dabei zeigt sich, dass Schmerz meist als ein Phänomen unter anderen, ihm jeweils vorgängigen Phänomenen begriffen wird. Was aber, wenn im Schmerz das für die Ausbildung des Denkens und des psychischen Apparates ursprünglichste und wesentlichste Phänomen zu sehen wäre? Was also, wenn der Schmerz so etwas wie der Urgrund des Denkens wäre, der sich dem Denken genau deswegen zugleich entzieht?
Dominic Angeloch ist Privatdozent für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Chefredakteur der Zeitschrift PSYCHE. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Psychoanalyse und ihre Anwendungen, Ästhetik, Hermeneutik, Literaturpsychologie sowie kritische Theorie. Letzte Buchpublikation: Die Realität hinter der Realität. Verschwörungsdenken als moderne Denkform (2023, Büchner-Verlag).

Moderation: Dr. Kai Rugenstein

Im Anschluss an den Abendvortrag wird am folgenden Tag ein Workshop angeboten, in dem den aufgeworfenen Fragen in gemeinsamer Diskussion detaillierter nachgegangen wird. Mit dem Ziel, uns einen – nach Maßgabe der Dinge notwendig interdisziplinär ausfallenden – Begriff von Schmerz in seinen Ausprägungen und Manifestationen zu erarbeiten, lesen wir gemeinsam ausgewählte theoretische und literarische Texte, die wir auf die Darstellungen von Schmerz hin betrachten und auf die jeweiligen Art und Weisen seiner Gestaltwerdung, insbesondere im Hinblick auf die interaktive Dimension, befragen. Fluchtpunkt unserer Diskussionen im Workshop ist es, das Verständnis von Schmerz als auch davon, was sich in ihm jeweils ausdrückt, zu schärfen – sei es in Texten oder im (Behandlungs-)Gespräch.
Der Workshop findet am Samstag, den 16. November 2024 von 10:00 bis 13:30 Uhr statt und ist offen für alle Kandidat:innen und Mitglieder des BIPP und des DPG-Instituts am BIPP.
Es handelt sich um eine Veranstaltung der DPG-AG am BIPP

Der Abstinenzbegriff wird von Freud in seinen »Behandlungstechnischen Schriften« eingeführt. Der Begriff bezeichnet jedoch nicht nur Behandlungstechnik, sondern in ihm wurzelt das Verhältnis zwischen Berufsethik, einem Methoden- und schulenübergreifenden Bezugsrahmen und der psychoanalytischen Behandlungstechnik. Die ethische und behandlungstechnische Seite der Abstinenz werden begrifflich voneinander geschieden und behandelt. Das Spannungsfeld, welches sich aus theoretisch abgeleiteten behandlungstechnischen Regeln, unserer Fürsorgepflicht in asymmetrischen psychotherapeutischen Übertragungsbeziehungen und den daraus erwachsenen ethischen Konventionen ergibt, soll beleuchtet werden. Der Frage, wie eine gute Balance zwischen Freiheit im Denken und Handeln bei gleichzeitiger, unabdingbar notwendiger Einhaltung von behandlungstechnischen und ethischen Regeln gelingen kann, soll anhand der gemeinsamen Diskussion von konkreten Beispielen nachgegangen werden. Auf unserer Homepage finden Sie eine Literaturliste zum Themenspektrum.
Grundlage für den zweiten Teil der Veranstaltung ist der Text:
Thorwart Jürgen, Diskretion und Schweigepflicht. Über Schwierigkeiten des Umgangs mit anvertrauten Geheimnissen.
Psyche 2015, Jhrg. 69, Heft 4, S. 295-327. Der Text kann bei der Dozentin angefragt werden.

Literatur:

• Ramshorn Privitera, A. (2013): Die Abstinenzregel, Psyche, 12, 67. Jahrg. S.1191 - 1209
• Thorwart, J. (2015): Schweigepflicht und Psychoanalyse, Psyche, 4, 69. Jhrg. S.295- 327

Die Unterscheidung somatoformer Erkrankungen in Konversionssymptomatik und Somatisierungsstörungen geht auf Sigmund Freud zurück, der damals zwischen Konversion und Aktualneurose unterschied. Aufbauend auf diesen Konzepten beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit der Symptomatik der verschiedenen Krankheitsbilder, den dazu gehörigen psychoanalytischen Konzepten von Konversion und Aktualneurose sowie deren Weiterentwicklungen bis heute und den entsprechenden Abwehrmechanismen.

Literatur:

• Ermann: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Kohlhammer 4. Aufl. 2004
• S. Freud: Studien über Hysterie (1895)
• S. Freud: Über die Berechtigung, von der Neurasthenie einen bestimmten Symptomenkomplex als „Angstneurose“ abzutrennen (1895)

Nach einem kurzen Abriss der historischen Entwicklung stationärer psychotherapeutischer Behandlungen werden verschiedene Konzepte stationärer Psychotherapie vorgestellt. Im Weiteren werden psychoanalytische Kernpunkte des stationären Settings sowie zentrale Unterschiede zur ambulanten Behandlung dargelegt. Dabei werden neben der Differenzierung der Aufgaben im therapeutischen Team vor allem die Merkmale des Behandlungsprozesses im stationären Kontext herausgearbeitet. Insbesondere wird hierbei auf die Bedeutung der Beendigung der stationären Behandlung eingegangen. Im gesamten Seminar werden zudem neben Chancen und Ergebnissen der stationären Therapie auch immer wieder interessante Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag dargestellt, bzw. es können diese gern auch aktiv eingebracht werden.

Literatur:

• Hölzer, M & Möller, W. & Berberisch G. (2018): Stationäre Psychotherapie - von der Anmeldung bis zur Entlassung. Schattauer Verlag.
• P. L. Janssen (1987): Psychoanalytische Therapie in der Klinik. Klett-Cotta Verlag.
• M. Ermann (2016): Psychotherapie und Psychosomatik. Kohlhammer Verlag.

In dieser Veranstaltung soll eine Einführung in den Komplex der perversen Störungen gegeben werden. Ausgehend von der klassischen Auffassung S. Freuds nach der die Perversion eine Regression auf eine frühere Fixierung der Libido ist - in der Psychoanalyse spricht man nur in Verbindung mit der Sexualität von Perversion; obwohl Freud die Existenz anderer als sexueller Triebe anerkennt, spricht er in Zusammenhang mit diesen nicht von Perversion- sollen Erweiterungen, Differenzierungen und Modifikationen psychoanalytischer Perversionsdefinitionen gemacht werden. Ein Schwerpunkt dieser beiden Veranstaltungen soll auf Perversionen der Frau gelegt werden. Dazu werden ausgewählte Texte den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, gelesen und gemeinsam diskutiert.

Literatur:

• M. Ermann: „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“. „Perversionen“ (S.305-308). (Kohlhammer 2004).
• S. Freud: „Studienausgabe: Band V: „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“. (S.69-72.).
• Estela V. Welldon: „Perversionen der Frau“. (Psychosozial- Verlag: 2003).
• J. Laplanche & J.B.Pontalis: „Das Vokabular der Psychoanalyse“. (S.377-381).

Eine Veranstaltung im Rahmen der Weiterbildung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Der Abstinenzbegriff wird von Freud in seinen »Behandlungstechnischen Schriften« eingeführt. Der Begriff bezeichnet jedoch nicht nur Behandlungstechnik, sondern in ihm wurzelt das Verhältnis zwischen Berufsethik, einem Methoden- und schulenübergreifenden Bezugsrahmen und der psychoanalytischen Behandlungstechnik. Die ethische und behandlungstechnische Seite der Abstinenz werden begrifflich voneinander geschieden und behandelt. Das Spannungsfeld, welches sich aus theoretisch abgeleiteten behandlungstechnischen Regeln, unserer Fürsorgepflicht in asymmetrischen psychotherapeutischen Übertragungsbeziehungen und den daraus erwachsenen ethischen Konventionen ergibt, soll beleuchtet werden. Der Frage, wie eine gute Balance zwischen Freiheit im Denken und Handeln bei gleichzeitiger, unabdingbar notwendiger Einhaltung von behandlungstechnischen und ethischen Regeln gelingen kann, soll anhand der gemeinsamen Diskussion von konkreten Beispielen nachgegangen werden. Auf unserer Homepage finden Sie eine Literaturliste zum Themenspektrum.
Grundlage für den zweiten Teil der Veranstaltung ist der Text:
Thorwart Jürgen, Diskretion und Schweigepflicht. Über Schwierigkeiten des Umgangs mit anvertrauten Geheimnissen.
Psyche 2015, Jhrg. 69, Heft 4, S. 295-327. Der Text kann bei der Dozentin angefragt werden.

Literatur:

• Ramshorn Privitera, A. (2013): Die Abstinenzregel, Psyche, 12, 67. Jahrg. S.1191 - 1209
• Thorwart, J. (2015): Schweigepflicht und Psychoanalyse, Psyche, 4, 69. Jhrg. S.295- 327

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Abstract folgt

Die Psychoanalyse stellt feine und empfindliche Instrumente bereit, mit Hilfe derer wir in einer Situation bewusster Getrenntheit, das Innenleben der Menschen wahrzunehmen vermögen. In Anlehnung an Stefano Bologninis Werk »Die psychoanalytische Einfühlung« möchte ich mit den Ausbildungskandidaten den umstrittenen Begriff der psychoanalytischen Einfühlung untersuchen. Bolognini studierte die Arbeiten Freuds und seiner frühen und späteren Nachfolger, die dazu beigetragen haben, im Hinblick auf das Konzept der Einfühlung das verwickelte Netz inter- und intrapersonaler Vorgänge zu durchschauen. Es geht ihm darum, den Begriff, dem die »Aura des Vereinfachenden, stets Wohlwollenden, Süßlichen und Verworrenen« anhaftet und der allzu häufig mit »einlullenden und bemutternden Atmosphären« verwechselt wird, zu erforschen und nicht zu verherrlichen. Er geht u.a. in seinem Buch auf die Abgrenzung zu Identifizierungsprozessen und auf die Gegenüberstellung von Gegenübertragung und Empathie ein und beschreibt als Voraussetzung für die die »echte Einfühlung« vor allem Getrenntheit, Ausdifferenzierung, Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, das theoretische Denken wachzuhalten.

Literatur:

• Bolognini, S. (2003): Die psychoanalytische Einfühlung. Psychosozial-Verlag. Gießen

Dieser Termin soll allen Kandidat:innen die Möglichkeit zum allgemeinen Austausch geben, insbesondere Fragen zu Veranstaltungen, Curriculum und anderen Institutsbelangen können diskutiert werden. Kritik und Verbesserungswünsche sollen gesammelt werden, um sie zeitnah an die entsprechenden Gremien weiterleiten zu können.

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

Abwehr und Widerstand sind von S. FREUD als zentrale Begriffe der psychoanalytischen Theorie eingeführt worden, denen eine besondere Wichtigkeit im therapeutischen Prozess zukommt. Es wird zunächst die hinter der Abwehr und dem Widerstand wirkende Psychodynamik aufgezeigt. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Abwehrmechanismen und Formen des Widerstandes dargestellt und im Zusammenhang mit behandlungstechnischen Fragen diskutiert.

Literatur:

• Fenichel, Otto; Psychoanalytische Neurosenlehre Bd. 1; 2. Teil B: DIE Psychoneurosen und der neurotische Konflikt, S. 186 – 238; Walter Verlag 1980
• Freud, Sigmund, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse; GW XI, Kap. XIX, Widerstand und Verdrängung, S. 296 - 312
• Freud, Sigmund, Hemmung, Symptom und Angst; GW XIV S.111 - 205
• Freud, Anna; Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936); Kindler Verlag, München 1964

Im Erstinterview bzw. in der Probatorik geht es nach Argelander nicht lediglich um die Erfassung von biographischen Daten eines Patienten. Das Erstinterview stellt quasi eine „psychotherapeutische Probe“ dar, in der Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse genauso eine Rolle spielen wie die vom Therapeuten gestellten (Probe)Deutungen und die Art und Weise der Patienten, auf die Deutungen (nicht) einzugehen. Wesentlich in Argelanders Konzeption ist hierbei die vom Patienten im Erstinterview hergestellte „Szene“ mit den hierin präsentierten Informationen. Der der Erkrankung oder Symptomatik zugrundeliegende unbewusste Konflikt wird vom Patienten in der Interviewsituation szenisch dargestellt. Der weitere Verlauf der Interviewsituation hängt davon ab, wie der Therapeut jeweils mit der ihm dargebotenen Szene umgeht. Es handelt sich nach Argelander um eine wichtige Ich-Funktion des Patienten, wenn dieser seine unbewusste Problematik szenisch umsetzt. Argelanders Konzeption sowie deren Relevanz für die Anamneseerhebung werden anhand einzelner Praxisbeispiele vorgestellt. Auch die Teilnehmer der Veranstaltung können gern eigene aktuelle Anamneseerhebungen zur Diskussion stellen.

Literatur:

• Argelander, H. (1970): Das Erstinterview in der Psychotherapie, Darmstadt, WBG
• Argelander, H. (1970): Die szenische Funktion des Ich und ihr Anteil an der Symptom- und Charakterbildung. Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse, S. 325 – 345
• Laimböck, A. (2011): Das psychoanalytische Erstgespräch, Frankfurt, Brandes & Apsel

In dieser Veranstaltung soll eine Einführung in den Komplex der perversen Störungen gegeben werden. Ausgehend von der klassischen Auffassung S. Freuds nach der die Perversion eine Regression auf eine frühere Fixierung der Libido ist - in der Psychoanalyse spricht man nur in Verbindung mit der Sexualität von Perversion; obwohl Freud die Existenz anderer als sexueller Triebe anerkennt, spricht er in Zusammenhang mit diesen nicht von Perversion- sollen Erweiterungen, Differenzierungen und Modifikationen psychoanalytischer Perversionsdefinitionen gemacht werden. Ein Schwerpunkt dieser beiden Veranstaltungen soll auf Perversionen der Frau gelegt werden. Dazu werden ausgewählte Texte den Teilnehmern zur Verfügung gestellt, gelesen und gemeinsam diskutiert.

Literatur:

• M. Ermann: „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“. „Perversionen“ (S.305-308). (Kohlhammer 2004).
• S. Freud: „Studienausgabe: Band V: „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“. (S.69-72.).
• Estela V. Welldon: „Perversionen der Frau“. (Psychosozial- Verlag: 2003).
• J. Laplanche & J.B.Pontalis: „Das Vokabular der Psychoanalyse“. (S.377-381).

Abstract folgt

Die Begrüßungsveranstaltung richtet sich an alle Kandiat:innen des BIPP.

Abwehr und Widerstand sind von S. FREUD als zentrale Begriffe der psychoanalytischen Theorie eingeführt worden, denen eine besondere Wichtigkeit im therapeutischen Prozess zukommt. Es wird zunächst die hinter der Abwehr und dem Widerstand wirkende Psychodynamik aufgezeigt. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Abwehrmechanismen und Formen des Widerstandes dargestellt und im Zusammenhang mit behandlungstechnischen Fragen diskutiert.

Literatur:

• Fenichel, Otto; Psychoanalytische Neurosenlehre Bd. 1; 2. Teil B: DIE Psychoneurosen und der neurotische Konflikt, S. 186 – 238; Walter Verlag 1980
• Freud, Sigmund, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse; GW XI, Kap. XIX, Widerstand und Verdrängung, S. 296 - 312
• Freud, Sigmund, Hemmung, Symptom und Angst; GW XIV S.111 - 205
• Freud, Anna; Das Ich und die Abwehrmechanismen (1936); Kindler Verlag, München 1964

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Kowalenko, Barbara [FK] KTS-PA
Gosch, Katharina [FK] KTS PA
Juhl, Irina [FK] KTS TP
Koch, Johannes [FK] KTS TP

Aktuelle Angaben zu den Veranstaltungen müssen bei dem jeweiligen Institut erfragt werden.

2 UE

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.

In diesen Seminaren soll eine Behandlung intensiv über zwei Sitzungen besprochen werden, wobei es wichtig ist, dass die Kandidat:innen an beiden Abenden teilnehmen, da es während des ersten Termins vor allem um die Anamnese und den bisherigen Behandlungsverlauf und während des Zweiten um die Diskussion verschiedener behandlungstechnischer Optionen anhand zweier Stundenprotokolle gehen wird.