Begriffsdefinitionen (Zwangsneurose, zwanghafte Persönlichkeit, Zwangssymptomatik) Erscheinungsbild der zwanghaften Persönlichkeit, Gegenübertragungs- Phänomene beim Erst - Kontakt Zwangssymptome und häufig vorkommende Symptome bei zwanghaften Menschen, Genese der Zwangsneurose, Therapiemöglichkeiten.
Neben Klärung begrifflicher Grundlagen ist das Hauptziel der Vorlesung der Erwerb eines psychoanalytischen Verständnisses für zwangsneurotische Phänomene.
Es soll gelernt werden, Zwangssymptome sowie zwanghafte Haltungen besser zu erkennen und zu verstehen, sodass man etwas besser mit ihren typischen Widerständen zwanghafter Patienten, sowie mit der negativen Gegenübertragung, die sie manchmal beim Therapeuten auslösen, umgehen kann.
Zur Illustration werden Fall - Beispiele aus eigener Praxis verwendet.

Literatur:

• Quint, H. (1988): Die Zwangsneurose aus Psychoanalytischer Sicht. Springer, Berlin usw.
• Müller-Pozzi, H.: Psychoanalytisches Denken. Verlag Hans Huber, Bern.
• Ermann, M.: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Verlag Kohlhammer.
• Hoffmann, S.O. und Hochapfel, G.: Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin.

Für einen Menschen, der sich entschlossen hat, in einer psychodynamischen Psychotherapie Hilfe zu suchen, kann dies einen Wendepunkt zu einem neuen Leben bedeuten. Auch für den Behandler ist das Erstgespräch von großer Bedeutung, er muß sich darüber klar werden, ob er sich mit diesem Menschen auf den therapeutischen Weg machen will.
Ein analytisches Erstgespräch ist nicht nur einmalig, es ist auch ungewöhnlich komplex und folgt einer gänzlich anderen Logik als ein übliches diagnostisches Interview. Es ist also besonders die Kompetenz des Therapeuten gefordert. Dabei gibt es verschiedene Ansätze für ein analytisches Erstgespräch. In diesem Seminar werden praktische und theoretische Überlegungen dazu v.a. nach Hermann Argelander und Anita Eckstaedt vorgestellt, untermauert mit Fallvorstellungen.

Literatur:

• Anita Eckstaedt: Die Kunst des Anfangs, Suhrkamp Verlag
• Hermann Argelander: Das Erstinterview in der Psychotherapie

Wenn Patientinnen oder Patienten mit depressiven Symptomen in die Praxis kommen, stellt sich zunächst die Frage, ob es sich primär um einen neurotischen Aktualkonflikt oder um eine chronischen Depression handelt, bei der ein libidinöser Rückzug bereits als Charakterpathologie verankert ist.
Im Seminar wird es um Aspekte der Diagnostik und Indikationsstellung bei der CD gehen. Es sollen spezifische Behandlungskonzeptionen vorgestellt und an Behandlungsverläufen veranschaulicht werden. Typische Übertragungs- und Gegenübertragungskonstellationen werden diskutiert. Ziel des Seminars ist es, die Indikationsstellung und Behandlungskonzeption bei der chronischen Depression sicher differenzieren zu können, um sie im Gutachterantrag überzeugend zu vertreten.

Literatur:

• Ermann, Michael (2004). Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Ein Lehrbuch auf psychoanalytischer Grundlage. 4. Auflage, Stuttgart: Kohlhammer
• Hohage, Roderich (2011). Analytisch orientierte Psychotherapie in der Praxis: Behandlungsplanung, Kassenanträge, Supervision. 5. Auflage, Stuttgart: Schattauer
• Kernberg, Otto F. (1999). „Trauer und Melancholie“, 80 Jahre später. In: Forum Psychoanal 15 (1999). S. 304–311
• Leuzinger-Bohleber, Marianne u.a (2010): Psychoanalytische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Langzeittherapien bei chronischer Depression: Die LAC- Depressionsstudie. In: Psyche - Z Psychoanal 64 (09/10). S. 782-832

»Die Es-Regungen müssen auf ihrem Weg zur Befriedigung den Boden des Ichs passieren. Dabei geraten sie in eine fremde Atmosphäre (…) in Gefahr, den ihnen wesensfremden Instanzen zu mißfallen, setzen sich der Kritik und Zurückweisung aus und müssen sich Modifikationen aller Art gefallen lassen.« (Anna Freud).
In dieser Reihe widmen wir uns den klassischen Abwehrmechanismen. Theoretischer Hintergrund, klinische Relevanz und Erkennbarkeit in der Praxis der einzelnen Mechanismen werden im Seminar beleuchtet und diskutiert.

Stavros Mentzos untersucht bei jeder neurotischen Erkrankung drei basale psychische Dimensionen des Patienten: den zugrunde liegenden Konflikt, die Beschaffenheit des Selbst und die Abwehrformation. Unter Zugrundelegung dieses Neurosemodells wird die Referentin die Symptomatologie und Psychodynamik der hysterischen Erkrankungen untersuchen. Dabei geht sie von der historischen Konzeptualisierung Sigmund Freuds aus und entwickelt dann weitere Verständnismodelle bis zu den heute maßgeblichen Konzeptualisierungen.

Literatur:

• Freud, S. (1895) (zusammen mit J. Breuer): Studien über Hysterie. GW 1, 75-312
• Mentzos, S. (2012): Hysterie: Zur Psychodynamik unbewusster Inszenierungen. Vandenhoeck und Ruprecht
• Seidler, G. H. (2001): Hysterie heute: Metamorphosen eines Paradiesvogels. Psychosozial-Verlag

Die Einführung in die Ambulanztätigkeit ist eine Pflichtveranstaltung, die erforderlich ist, bevor Sie Ihren ersten Behandlungsfall am BIPP aufnehmen. In der Veranstaltung werden die Regeln und Abläufe der Patientenvermittlung und -behandlung am BIPP besprochen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf den Beginn und die Beendigung der Behandlungen gelegt. Zudem können Fragen rund um die praktisch-therapeutische Arbeit am BIPP geklärt werden.

In wachsendem Ausmaß finden schwerer Erkrankte wie psychotische oder auf Persönlichkeitsniveau gestörte Patienten den Weg in eine psychodynamische Behandlung. Die Notwendigkeit einer begleitenden psychopharmakologischen Behandlung ist deswegen öfter gegeben. Dies hat jedoch Auswirkungen auf den analytischen Prozess und das Übertragungs- und Gegenübertragungsgeschehen. Nach einer kurzen Einführung in die wichtigsten psychopharmakologischen Medikamentengruppen werden zentrale Überlegungen unter Berücksichtigung der verschiedenen analytischen Richtungen über diese Auswirkungen vorgestellt und mit Falldarstellungen untermauert.

Literatur:

• Küchenhoff J. Zum Verhältnis von Psychopharmakologie und Psychoanalyse – am Beispiel der Depressionsbehandlung. Psyche 2010; 64 (9-10), 890-916
• Danckwardt JF. Zur Interaktion von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie. Psyche 1978; 32 (2), 111-154
• Danckwardt JF. Anmerkung zur Indikation und Kontraindikation für die gleichzeitige Anwendung von psychoanalytischer Psychotherapie und Psychopharmakotherapie. Psyche 1979; 33 (6), 528-544
• Haubl R., Liebsch K. Mit Ritalin leben. Zur Bedeutung der AD[H]S-Medikation für die betroffenen Kinder. Psyche 2008; 62 (7), 673-692

»Die Es-Regungen müssen auf ihrem Weg zur Befriedigung den Boden des Ichs passieren. Dabei geraten sie in eine fremde Atmosphäre (…) in Gefahr, den ihnen wesensfremden Instanzen zu mißfallen, setzen sich der Kritik und Zurückweisung aus und müssen sich Modifikationen aller Art gefallen lassen.« (Anna Freud).
In dieser Reihe widmen wir uns den klassischen Abwehrmechanismen. Theoretischer Hintergrund, klinische Relevanz und Erkennbarkeit in der Praxis der einzelnen Mechanismen werden im Seminar beleuchtet und diskutiert.

Die »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« bilden zusammen mit der »Traumdeutung« und der »Psychologie des Unbewussten« ein Kernstück der Freudschen Hypothesenbildungen. Es werden verschiedene Konstrukte beschrieben, auf die Freud sich in all seinen späteren Arbeiten zentral bezieht, z.B. die Libidotheorie, die trieb-theoretische Phasenlehre und der Ödipuskomplex mit all seinen klinischen Implikationen. Darüber hinaus trägt diese Arbeit zur Enttabuisierung der Sexualität in all ihren Spielarten bei. Insbesondere weist Freud darauf hin, dass zwischen der Sexualität des Kindes und des Erwachsenen eine Kontinuität besteht, und dass Störungen der sexuellen Entwicklung zu neurotischen Symptombildungen im Erwachsenenalter beitragen können.

Literatur:

• Freud, S.: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. Studienausgabe Bd. V Sexualleben, Fischer 1972.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Deter, Hans Christian: [FK] KTS PA
Abl, Gerald: [FK] KTS TP
Rieken, Anja: [FK] KTS TP
Kowalenko, Barbara: [FK] KTS TP

[LV] Seminar im Lehrverbund: AAI
Medizinische Grundkenntnisse für psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten; Anatomie und Physiologie der Organe. Medizin für Psycholog:innen: Anatomie, Histologie und Physiologie der Organe
https://us06web.zoom.us/j/84865030622?wd=arvJKRYX03FVNpDDWsr6d7dadu3NLi.1

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des jeweiligen Instituts entnommen werden.

Begriffsdefinitionen (Zwangsneurose, zwanghafte Persönlichkeit, Zwangssymptomatik) Erscheinungsbild der zwanghaften Persönlichkeit, Gegenübertragungs- Phänomene beim Erst - Kontakt Zwangssymptome und häufig vorkommende Symptome bei zwanghaften Menschen, Genese der Zwangsneurose, Therapiemöglichkeiten.
Neben Klärung begrifflicher Grundlagen ist das Hauptziel der Vorlesung der Erwerb eines psychoanalytischen Verständnisses für zwangsneurotische Phänomene.
Es soll gelernt werden, Zwangssymptome sowie zwanghafte Haltungen besser zu erkennen und zu verstehen, sodass man etwas besser mit ihren typischen Widerständen zwanghafter Patienten, sowie mit der negativen Gegenübertragung, die sie manchmal beim Therapeuten auslösen, umgehen kann.
Zur Illustration werden Fall - Beispiele aus eigener Praxis verwendet.

Literatur:

• Quint, H. (1988): Die Zwangsneurose aus Psychoanalytischer Sicht. Springer, Berlin usw.
• Müller-Pozzi, H.: Psychoanalytisches Denken. Verlag Hans Huber, Bern.
• Ermann, M.: Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Verlag Kohlhammer.
• Hoffmann, S.O. und Hochapfel, G.: Neurosenlehre, Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin.

Da S. Freud keine systematische Darstellung der psychoanalytischen Behandlungstechnik veröffentlich hat, stellen seine Aufsätze über behandlungstechnische Fragen aus den Jahren 1911 bis 1915 bis heute die Grundlage für unser therapeutischen Vorgehen und unsere therapeutische Haltung in psychoanalytischen Behandlungen dar. An zwei Seminar-Abenden werden diese Arbeiten Freuds vorgestellt und sollen auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für tiefenpsychologisch-fundierte Behandlungen eingehend diskutiert werden.

Literatur:

• Freud, Sigmund (1911), „Die Handhabung der Traumdeutung in der Psychoanalyse“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 350-357
• Freud, Sigmund (1912), „Zur Dynamik der Übertragung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 364-374
• Freud, Sigmund (1912), „Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung“, G.W. 1943 Bd.8, S. 367-387
• Freud, Sigmund (1913), „Zur Einleitung der Behandlung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 454-478

In dieser Veranstaltung soll es darum gehen, das Konzept der sogenannten „psychoanalytischen Haltung“ vorzustellen und deren hohe Relevanz für unsere psychotherapeutische und psychoanalytische Arbeit zu diskutieren. Welche Grundzüge charakterisieren diese Haltung, die wir idealerweise im Verlauf unserer psychotherapeutischen/psychoanalytischen Ausbildung/Weiterbildung bzw. unserer beruflichen Sozialisation entwickeln und verfestigen sollten? Wichtig erscheint zunächst unsere Grundannahme, dass das „Unbewusste“ unserer Pateinten den hauptsächlichen Gegenstand unserer Arbeit darstellt. Wie erfassen wir das „Unbewusste“?
Im Idealfall stellen wir uns unseren Patienten per gleichschwebender Aufmerksamkeit emotional zur Verfügung, nehmen hierbei eine neutrale und abstinente Position ein und analysieren den sich einschleichenden Übertragungs- und Gegenübertragungsprozess, aus dem wir unsere Deutungen generieren und Verständnis für die Probleme unserer Patienten entwickeln. Wir containen. Wichtig erscheint, dass wir wissen sollten, dass wir uns in die unbewusste Dynamik unserer Patienten verstricken können und diese – teils gefühlsmäßig unangenehme - Verstrickung auch zunächst aushalten müssen. Eine Analyse unserer Gegenübertragung bzw. Beteiligung unserer eigenen unbewussten Dynamik lässt unsere Verstrickungen als hilfereiches Material identifizieren und allmählich deutend auflösen. Wir arbeiten sowohl theoriebezogen als auch affektbezogen, hören also auf verschiedene Ebenen, indem wir in unserem Denken auch einmal triangulieren und eine dritte Position einnehmen. Wir oszillieren zwischen Wissen und Nichtwissen, Verstehen und Nichtverstehen, halten Spannungen aus und deuten nicht vorschnell. Wir entwerfen mit dem Patienten einen Behandlungsrahmen, mit dem wir allerdings eher flexibel arbeiten, nicht allzu strikt, aber auch nicht allzu vernachlässigend damit umgehen.
Unsere „psychoanalytische Haltung“ kann in einem Behandlungsprozess u.a. auch durch unser eigenes Unbewusstes erschüttert und irritiert werden (z.B. Abstinenzermüdung) und muss von Neuem erarbeitet und etabliert werden. Die Entwicklung einer stabilen „psychoanalytischen Haltung“ stellt somit einen (lebens)langen Reifungsprozess dar, deren Basis neben der Ausbildung sicherlich auch in unserer eigenen Selbsterfahrung (Lehrtherapie/Lehranalyse) festgelegt wird.

Literatur:

• Kutter, P. (1993): Die psychoanalytische Haltung. Auf der Suche nach dem Selbstbild der Psychoanalyse.
• Löchel, E. (2013): Ringen um analytische Haltung, Psyche Heft 12
• Smirnoff, V. (1988): Die Gegenübertragung. So lebt der Analytiker. Jahrbuch der Psychoanalyse 22

Derzeit werden zwischen 30 und 50% aller Ehen nach unterschiedlich langer Dauer wieder geschieden. 10% der Scheidungen sind hoch konflikthaft, und vor allem diese nehmen bei den von ihnen betroffenen Kindern Einfluss auf die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit. In der Wallerstein-Studie (1989, 2002) wurden die Ergebnisse einer 10- und 25-Jahres-Followup-Studie über Scheidungskinder vorgelegt. Sie kam zu der Einschätzung, dass alle Scheidungskinder emotional überfordert sind und einen erhöhten Prozentsatz emotionaler Störungen haben, auch wenn sie keine klinischen Symptome aufweisen. In dieser Vorlesung soll untersucht werden, welche psychodynamischen Auswirkungen verschiedene Familienkonstellationen auf die kindliche Persönlichkeitsentwicklung während und nach der Trennung der Eltern haben können.

Literatur:

• Wallerstein, J.S. und Blakeslee, S. (1989): Second chances. Ticknor and Fields Publishers New York
• Wallerstein, S.; Lewis, J.M. und Blakeslee, S. (2002): Scheidungsfolgen – Die Kinder tragen die Last. Votum Verlag Münster
• Dolto, F. (1990): Scheidung, wie ein Kind sie erlebt. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart

Das Seminar ist eine Veranstaltung des Weiterbildungsgangs Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Stavros Mentzos untersucht bei jeder neurotischen Erkrankung drei basale psychische Dimensionen des Patienten: den zugrunde liegenden Konflikt, die Beschaffenheit des Selbst und die Abwehrformation. Unter Zugrundelegung dieses Neurosemodells wird die Referentin die Symptomatologie und Psychodynamik der hysterischen Erkrankungen untersuchen. Dabei geht sie von der historischen Konzeptualisierung Sigmund Freuds aus und entwickelt dann weitere Verständnismodelle bis zu den heute maßgeblichen Konzeptualisierungen.

Literatur:

• Freud, S. (1895) (zusammen mit J. Breuer): Studien über Hysterie. GW 1, 75-312
• Mentzos, S. (2012): Hysterie: Zur Psychodynamik unbewusster Inszenierungen. Vandenhoeck und Ruprecht
• Seidler, G. H. (2001): Hysterie heute: Metamorphosen eines Paradiesvogels. Psychosozial-Verlag

Da S. Freud keine systematische Darstellung der psychoanalytischen Behandlungstechnik veröffentlich hat, stellen seine Aufsätze über behandlungstechnische Fragen aus den Jahren 1911 bis 1915 bis heute die Grundlage für unser therapeutischen Vorgehen und unsere therapeutische Haltung in psychoanalytischen Behandlungen dar. An zwei Seminar-Abenden werden diese Arbeiten Freuds vorgestellt und sollen auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für tiefenpsychologisch-fundierte Behandlungen eingehend diskutiert werden.

Literatur:

• Freud, Sigmund (1911), „Die Handhabung der Traumdeutung in der Psychoanalyse“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 350-357
• Freud, Sigmund (1912), „Zur Dynamik der Übertragung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 364-374
• Freud, Sigmund (1912), „Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung“, G.W. 1943 Bd.8, S. 367-387
• Freud, Sigmund (1913), „Zur Einleitung der Behandlung“, G.W. 1943, Bd. 8, S. 454-478

Ziel dieser Veranstaltung ist, einen Überblick über das äußerst aktive und schöpferische Leben von Michael Balint zu geben. Es sollen die verschiedenen Etappen mit den jeweiligen theoretischen Überlegungen von Balint und dadurch entstandenen Werken vorgestellt werden.

Literatur:

• M. Balint: Die Urformen der Liebe und die Technik der Psychoanalyse, dtv/Klett-Cotta, 1988
• F. Sedlak, G.Gerber (Hrsg.): Beziehung als Therapie. Therapie als Beziehung. Michael Balints Beitrag zur heilenden Begegnung, Ernst Reinhardt Verlag, 1992
• E. Falzeder: Primäre Liebe und die Grundstörung. Die Untersuchungen Michael Balints über frühe Objektbeziehungen. Werkblatt – Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Nr. 4/5, 3/4-1985, www.werkblatt.at/archiv/4-5_Falzeder.pdf

In der klassischen analytischen Situation ist der Pt. gehalten zu sprechen, dem Fluss der Einfälle zu folgen, während der Analytiker das Material mit gleichschwebender Aufmerksamkeit aufnimmt, ordnet, gewichtet und schließlich deutet. Abweichungen von dieser »Normalsituation« kann intensive Affekte beim Analytiker oder umgekehrt auch beim Pt. auslösen.
In diesem Seminar soll über die möglichen Funktionen und Wirkungen des Schweigens sowohl beim Pt. als auch beim Analytiker gesprochen werden.

Literatur:

• Buchholz M, Alder M-l, Dreyer, F und M Franzen (2022): Sprechen und Schweigen in der Psychotherapie. Unterwegs zu einem kommunikativen »turn«. Psychotherapeut 67, 129-134
• Kreuzer-Haustein U (1994): Über das Schweigen des Analytikers. Forum Psychoanal. 10, 130-146
• Kreuzer-Haustein U (2014): Das Schweigen und das Stocken der Einfälle (Freud). Emotionale Empfänglichkeit, Nicht-Wissen und dennoch Deuten – über die innere Arbeit des Analytikers. In: Bozetti I, Focke I, und I Hahn (Hrsg.): Unerhört- Vom Hören und Verstehen. Die Wiederentdeckung der grundlegenden Methode der Psychoanalyse. Stuttgart (Klett-Cotta) 118-136
• Kreuzer-Haustein U (2015): Chronisches Schweigen und Redekur – Überlegungen zu einem Paradox. Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse 69, 685-713

Die »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« bilden zusammen mit der »Traumdeutung« und der »Psychologie des Unbewussten« ein Kernstück der Freudschen Hypothesenbildungen. Es werden verschiedene Konstrukte beschrieben, auf die Freud sich in all seinen späteren Arbeiten zentral bezieht, z.B. die Libidotheorie, die trieb-theoretische Phasenlehre und der Ödipuskomplex mit all seinen klinischen Implikationen. Darüber hinaus trägt diese Arbeit zur Enttabuisierung der Sexualität in all ihren Spielarten bei. Insbesondere weist Freud darauf hin, dass zwischen der Sexualität des Kindes und des Erwachsenen eine Kontinuität besteht, und dass Störungen der sexuellen Entwicklung zu neurotischen Symptombildungen im Erwachsenenalter beitragen können.

Literatur:

• Freud, S.: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. Studienausgabe Bd. V Sexualleben, Fischer 1972.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Balz, Monika: [FK] KTS Gruppe A
Baldanza, Mirella: [FK] KTS Gruppe B
Heußer, Angelika: [FK] KTS PA
Wiesweg, Heinrich: [FK] KTS TP

[LV] Seminar im Lehrverbund: AAI
Definition, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Indikationsstellung psychischer Störungen, Epidemiologie
Die Veranstaltung findet per zoom statt: https://us02web.zoom.us/j/83374427511?pwd=9fWGUH92DEyDftb6Hl9c693obvbbo8.1
Meeting-ID: 833 7442 7511, Kenncode: 702255

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des jeweiligen Instituts entnommen werden.

[LV] Seminar im Lehrverbund: IPB
Edna Baumblatt-Hermanns: Struktur der psychotherapeutischen Versorgung, Versorgungssysteme, Organisationsstrukturen des Arbeitsfeldes, Kooperation mit Ärzten und anderen Berufsgruppen

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des jeweiligen Instituts entnommen werden.

2 UE

In den Anamneseseminaren soll die Anamnesenerhebung am Beispiel einer Anamnese geübt werden, die von einem:einer Kandidat:in vorgestellt wird. Die Anamneseerhebung kann für die DPG-Ausbildung anerkannt werden.

In der 4-stündigen Wochenendveranstaltung diskutieren hier verschiedene Lehranalytiker:innen einen von einer:einem Ausbildungskandidat:in vorgestellten Fall. Der Sinn dieser Veranstaltung besteht vor allem darin, die verschiedenen am BIPP vertretenen Behandlungsansätze im direkten Vergleich kennenlernen und diskutieren zu können.
Die Veranstaltung findet von 10 Uhr bis 13 Uhr statt.

Eine Fallvorstellung aus dem Teilnehmer:innenkreis ist für dieses Seminar erforderlich. Anmeldung bis 14 Tage vor Veranstaltung über das BIPP-Sekretariat, ansonsten muss die Veranstaltung abgesagt werden.

[LV] Seminar im Lehrverbund: IfP
Dokumentation und Evaluation psychotherapeutischer Behandlungsverläufe. Gesetzliche und allgemeine Grundlagen; Basisdokumentation; Therapiebegleitende Evaluation; Verlaufs- und Ergebnisbewertung; Qualitätssicherung I
Ort: IfP, Standort: Hauptstr. 19, 10827 Berlin
Bitte anmelden unter: dilg@zedat.fu-berlin.de

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des jeweiligen Instituts entnommen werden.

2 UE

Nicht nur die strukturellen Störungen häufen sich in der Psychotherapeutischen Praxis, auch die Pat., die an Traumafolgestörungen erkrankt sind. Traumata werden ausgelöst durch emotionale, körperliche oder sexualisierte Gewalt, Naturkatastrophen, Un- und Überfälle oder auch transgenerational überliefert. Mehr als die Hälfte aller Menschen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert. In vielen Fällen sind schwere psychische Erkrankungen die Folge. Für die Behandlung dieser Pat. ist zunächst eine spezifische Diagnostik und später spezielle Behandlungstechniken wichtig. Im Seminar soll es einen kurzen Abriss über die Diagnostik von Traumafolgestörungen, hin zu einem Überblick von traumaspezifischen Behandlungstechniken, wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Ego-State-Therapie, psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, etc. geben. Anhand einer klinischen Fallvignetten aus meiner Praxis möchte ich jeweils die theoretischen Annahmen verdeutlichen und mit den Teilnehmern diskutieren.

Literatur:

• Huber, M., (2003). Wege der Traumabehandlung: Trauma und Traumabehandlung. Paderborn: Junfermann Verlag
• Reddemann, L., (2020). Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie: PITT® - Das Manual. Ein resilienzorientierter Ansatz in der Psychotraumatologie. Stuttgart: Klett-Cotta
• Shapiro, F., (2012). EMDR, Grundlagen und Praxis. Paderborn: Junfermann Verlag

Angststörungen gelten als häufigste psychische Störung auf einer neurotischen Grundlage. Wie entsteht Angst, wie setzt sie sich zusammen und welche Dynamik löst sie aus? In der Beschäftigung mit diesen Fragestellungen ergibt sich, dass es für die Entstehung der Angst kein allgemein anerkanntes Konzept gibt, aber vielfältige theoretische und therapeutische Ansätze bestehen. Nachdem bereits Freud zu grundlegend verschiedenen Konzeptionen im Verstehen und Behandeln der Angst entwickelte, ergaben sich hierzu verschiedenartige Weiterentwicklungen, die mit ihren wesentlichen Implikationen und Möglichkeiten dargestellt werden sollen.

Literatur:

• FREUD, SIGMUND: Gesammelte Werke. A. Freud u.a. (Hrsg.), Fischer, Frankfurt am Main, 1999.
• MENTZOS, STAVROS: Neurotische Konfliktverarbeitung. Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuerer Perspektiven. 20. Aufl., Fischer, Frankfurt am Main, 2008.
• RIEMANN, FRITZ: Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie. 37. Aufl., Reinhardt, München, 2006.

In dieser Veranstaltung werden grundlegende behandlungstechnische Fragen in der TP erörtert, die bereits für das Praktikum und die Anamnesen bedeutsam sind.
Therapieziele und Fokus strukturieren in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nach Meinung vieler Autoren den therapeutischen Prozess. Sie dienen später zur Einschätzung des Therapieerfolgs. In der Veranstaltung untersuchen wir das »Warum« und »Wie« von Zielsetzung und Fokussierung und diskutieren Fallbeispiele.

Literatur:

• Hohage, Roderich (4. Aufl. 2004): Analytisch orientierte Psychotherapie in der Praxis. Stuttgart, New York: Schattauer
• Klüwer, Rolf (1995): Studien zur Fokaltherapie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp
• Mertens, Wolfgang (1990/2004): Einführung in die psychoanalytische Therapie. Band 2. Stuttgart: Kohlhammer
• Wöller, Wolfgang / Kruse, Johannes (5. Aufl. 2018): Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Stuttgart, New York: Schattauer

Derzeit werden zwischen 30 und 50% aller Ehen nach unterschiedlich langer Dauer wieder geschieden. 10% der Scheidungen sind hoch konflikthaft, und vor allem diese nehmen bei den von ihnen betroffenen Kindern Einfluss auf die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit. In der Wallerstein-Studie (1989, 2002) wurden die Ergebnisse einer 10- und 25-Jahres-Followup-Studie über Scheidungskinder vorgelegt. Sie kam zu der Einschätzung, dass alle Scheidungskinder emotional überfordert sind und einen erhöhten Prozentsatz emotionaler Störungen haben, auch wenn sie keine klinischen Symptome aufweisen. In dieser Vorlesung soll untersucht werden, welche psychodynamischen Auswirkungen verschiedene Familienkonstellationen auf die kindliche Persönlichkeitsentwicklung während und nach der Trennung der Eltern haben können.

Literatur:

• Wallerstein, J.S. und Blakeslee, S. (1989): Second chances. Ticknor and Fields Publishers New York
• Wallerstein, S.; Lewis, J.M. und Blakeslee, S. (2002): Scheidungsfolgen – Die Kinder tragen die Last. Votum Verlag Münster
• Dolto, F. (1990): Scheidung, wie ein Kind sie erlebt. Ernst Klett Verlag für Wissen und Bildung, Stuttgart

In dieser Veranstaltung soll es darum gehen, das Konzept der sogenannten „psychoanalytischen Haltung“ vorzustellen und deren hohe Relevanz für unsere psychotherapeutische und psychoanalytische Arbeit zu diskutieren. Welche Grundzüge charakterisieren diese Haltung, die wir idealerweise im Verlauf unserer psychotherapeutischen/psychoanalytischen Ausbildung/Weiterbildung bzw. unserer beruflichen Sozialisation entwickeln und verfestigen sollten? Wichtig erscheint zunächst unsere Grundannahme, dass das „Unbewusste“ unserer Pateinten den hauptsächlichen Gegenstand unserer Arbeit darstellt. Wie erfassen wir das „Unbewusste“?
Im Idealfall stellen wir uns unseren Patienten per gleichschwebender Aufmerksamkeit emotional zur Verfügung, nehmen hierbei eine neutrale und abstinente Position ein und analysieren den sich einschleichenden Übertragungs- und Gegenübertragungsprozess, aus dem wir unsere Deutungen generieren und Verständnis für die Probleme unserer Patienten entwickeln. Wir containen. Wichtig erscheint, dass wir wissen sollten, dass wir uns in die unbewusste Dynamik unserer Patienten verstricken können und diese – teils gefühlsmäßig unangenehme - Verstrickung auch zunächst aushalten müssen. Eine Analyse unserer Gegenübertragung bzw. Beteiligung unserer eigenen unbewussten Dynamik lässt unsere Verstrickungen als hilfereiches Material identifizieren und allmählich deutend auflösen. Wir arbeiten sowohl theoriebezogen als auch affektbezogen, hören also auf verschiedene Ebenen, indem wir in unserem Denken auch einmal triangulieren und eine dritte Position einnehmen. Wir oszillieren zwischen Wissen und Nichtwissen, Verstehen und Nichtverstehen, halten Spannungen aus und deuten nicht vorschnell. Wir entwerfen mit dem Patienten einen Behandlungsrahmen, mit dem wir allerdings eher flexibel arbeiten, nicht allzu strikt, aber auch nicht allzu vernachlässigend damit umgehen.
Unsere „psychoanalytische Haltung“ kann in einem Behandlungsprozess u.a. auch durch unser eigenes Unbewusstes erschüttert und irritiert werden (z.B. Abstinenzermüdung) und muss von Neuem erarbeitet und etabliert werden. Die Entwicklung einer stabilen „psychoanalytischen Haltung“ stellt somit einen (lebens)langen Reifungsprozess dar, deren Basis neben der Ausbildung sicherlich auch in unserer eigenen Selbsterfahrung (Lehrtherapie/Lehranalyse) festgelegt wird.

Literatur:

• Kutter, P. (1993): Die psychoanalytische Haltung. Auf der Suche nach dem Selbstbild der Psychoanalyse.
• Löchel, E. (2013): Ringen um analytische Haltung, Psyche Heft 12
• Smirnoff, V. (1988): Die Gegenübertragung. So lebt der Analytiker. Jahrbuch der Psychoanalyse 22

In der Veranstaltung werden drei grundlegende Modelle zur Entstehung von Störungen präsentiert und diskutiert: Das Modell des ich-strukturellen Defizits, das Modell des unbewußten Konflikts und das Modell der Traumatisierung. Aus ihnen resultieren verschiedene Therapieansätze: Nachentwicklung von Ich-Funktionen, Bewusstmachung unbewusster Konflikte und Traumaverarbeitung.
Hinter jedem Störungsmodell steht ein Menschenbild, das mit in die therapeutische Beziehung einfließt.

Literatur:

• Die entsprechende Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.

Traumatische Erlebnisse spielen in der klinischen Psychopathologie inzwischen eine bedeutsame Rolle, und auch die Psychoanalyse beschäftigte sich bereits von ihren Anfängen an mit dem psychischen Trauma.
In diesem Seminar wird nach einer kurzen historischen Einführung ein zeitgenössischer, vor allem auf objektbeziehungstheoretischen Grundannahmen basierender Zugang zu dem Thema beschrieben. Dabei werden einige wichtige Grundbegriffe wie jener des „traumatischen Introjekts“ oder des „kumulativen Traumas“ erläutert und typische Übertragungs-Gegenübertragungs-Konstellationen mitsamt der für sie typischen Affekte vorgestellt. Die sich daraus ergebenden behandlungstechnischen Konsequenzen bilden den Abschluss.

Literatur:

• Hirsch, M. (2004) Psychoanalytische Traumatologie – Das Trauma in der Familie. Psychoanalytische Theorie und Therapie schwerer Persönlichkeitsstörungen. Stuttgart: Schattauer
• Ders. (2007) Schuld und Schuldgefühl. Zur Psychoanalyse von Trauma und Introjekt. Göttingen: V & R
• Seidler, G. (2013) Psychotraumatologie. Das Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer

Nicht nur die strukturellen Störungen häufen sich in der Psychotherapeutischen Praxis, auch die Pat., die an Traumafolgestörungen erkrankt sind. Traumata werden ausgelöst durch emotionale, körperliche oder sexualisierte Gewalt, Naturkatastrophen, Un- und Überfälle oder auch transgenerational überliefert. Mehr als die Hälfte aller Menschen sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert. In vielen Fällen sind schwere psychische Erkrankungen die Folge. Für die Behandlung dieser Pat. ist zunächst eine spezifische Diagnostik und später spezielle Behandlungstechniken wichtig. Im Seminar soll es einen kurzen Abriss über die Diagnostik von Traumafolgestörungen, hin zu einem Überblick von traumaspezifischen Behandlungstechniken, wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Ego-State-Therapie, psychodynamisch Imaginative Traumatherapie, etc. geben. Anhand einer klinischen Fallvignetten aus meiner Praxis möchte ich jeweils die theoretischen Annahmen verdeutlichen und mit den Teilnehmern diskutieren.

Literatur:

• Huber, M., (2003). Wege der Traumabehandlung: Trauma und Traumabehandlung. Paderborn: Junfermann Verlag
• Reddemann, L., (2020). Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie: PITT® - Das Manual. Ein resilienzorientierter Ansatz in der Psychotraumatologie. Stuttgart: Klett-Cotta
• Shapiro, F., (2012). EMDR, Grundlagen und Praxis. Paderborn: Junfermann Verlag

Angststörungen gelten als häufigste psychische Störung auf einer neurotischen Grundlage. Wie entsteht Angst, wie setzt sie sich zusammen und welche Dynamik löst sie aus? In der Beschäftigung mit diesen Fragestellungen ergibt sich, dass es für die Entstehung der Angst kein allgemein anerkanntes Konzept gibt, aber vielfältige theoretische und therapeutische Ansätze bestehen. Nachdem bereits Freud zu grundlegend verschiedenen Konzeptionen im Verstehen und Behandeln der Angst entwickelte, ergaben sich hierzu verschiedenartige Weiterentwicklungen, die mit ihren wesentlichen Implikationen und Möglichkeiten dargestellt werden sollen.

Literatur:

• FREUD, SIGMUND: Gesammelte Werke. A. Freud u.a. (Hrsg.), Fischer, Frankfurt am Main, 1999.
• MENTZOS, STAVROS: Neurotische Konfliktverarbeitung. Einführung in die psychoanalytische Neurosenlehre unter Berücksichtigung neuerer Perspektiven. 20. Aufl., Fischer, Frankfurt am Main, 2008.
• RIEMANN, FRITZ: Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie. 37. Aufl., Reinhardt, München, 2006.

In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie haben das Arbeitsbündnis und die Problemaktivierung eine zentrale Bedeutung: Sie ermöglichen Veränderungen in der Unmittelbarkeit der Erfahrung und im aktuellen Erleben und Verhalten. Wir gehen u. a. den Fragen nach, von welchen Merkmalen (bspw. Ich-Stärke, Motivation usw.) die Entwicklung des Arbeitsbündnisses abhängt, welche Maßnahmen geeignet sind, es zu stärken, und wie sich die Hauptproblematik des Patienten in den Sitzungen entfaltet. Fallbeispiele werden diskutiert.

Literatur:

• Deserno, Heinrich (2000): Arbeitsbündnis. In: Mertens, Wolfgang / Waldvogel, Bruno (Hrsg.): Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. Stuttgart, Berlin, Köln: Kohlhammer
• Mertens, Wolfgang (1990/2004): Einführung in die psychoanalytische Therapie. Band 2. Stuttgart: Kohlhammer
• Reimer, Christian / Rüger, Ulrich (2006): Psychodynamische Psychotherapien. Heidelberg: Springer

Schöner, Gertrud: [FK] KTS PA
Abendroth, Marlies: [FK] KTS PA
Sannwald, Renate: [FK] KTS TP
Koch, Johannes: [FK] KTS TP

Die KTS-Seminare wurden versehentlich als Onlineseminare gekennzeichnet, finden aber in Präsenz am BIPP statt.

Dieser Termin soll allen Kandidat:innen die Möglichkeit zum allgemeinen Austausch geben, insbesondere Fragen zu Veranstaltungen, Curriculum und anderen Institutsbelangen können diskutiert werden. Kritik und Verbesserungswünsche sollen gesammelt werden, um sie zeitnah an die entsprechenden Gremien weiterleiten zu können.

[LV] Seminar im Lehrverbund: IfP
Dokumentation und Evaluation psychotherapeutischer Behandlungsverläufe. Gesetzliche und allgemeine Grundlagen; Basisdokumentation; Therapiebegleitende Evaluation; Verlaufs- und Ergebnisbewertung; Qualitätssicherung II
Ort: IfP, Standort: Hauptstr. 19, 10827 Berlin
Bitte anmelden unter: dilg@zedat.fu-berlin.de

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des jeweiligen Instituts entnommen werden.

2 UE

Teil I: In seiner ersten topischen Konzeption des psychischen Apparates unterscheidet Freud die Systeme Bewusst, Vorbewusst und Unbewusst. Die zugrunde liegenden Annahmen und Funktionsweisen dieser Systeme werden vorgestellt, gemeinsam mit den damit verbundenen Mechanismen der Verdrängung und Abwehr.
Teil II: Zum besseren Verständnis der Entstehung psychischer Störungen und unbewusster Abwehrmechanismen führte Freud das Strukturmodell (Es, Ich und Über-Ich) des psychischen Apparates ein, das hier zusammen mit den dynamischen und ökonomischen Gesichtspunkten des Modells erläutert und diskutiert werden soll.

Literatur:

• Freud, S. (1900): Die Traumdeutung, VII. Kapitel, S 513/541 – 626
• Freud, S. (1914): Zur Einführung des Narzissmus, GW X, S.138 - 170
• Freud, S. (1913): Das Unbewusste, GW X, S.264 – 303
• Freud, S.: Vorlesungen zur Einführung in die PA, GW XI, S.305

Die »Allgemeine Verführungstheorie« bildet den gegenwärtig theoretisch wohl anspruchsvollsten und angesichts neuerer entwicklungspsychologischer Befunde einzig noch konkurrenzfähigen Versuch, am Freudschen Konzept der infantilen Sexualentwicklung festzuhalten. Zugleich gibt sie einen guten Einblick in die Besonderheiten der französischen Psychoanalyse. In diesem Einführungsseminar sollen die Grundprämissen des Laplanche’schen Konzeptes einleitend rekapituliert werden, um dann die klinisch-behandlungstechnischen Konsequenzen seiner „Allgemeinen Verführungstheorie“ zu diskutieren. Abschließend möchte ich auf die Kontroversen zwischen Laplanche und Lacan eingehen.
Die erste deutschsprachige Veröffentlichung der Allgemeinen Verführungstheorie findet sich in dem Aufsatz: »Von der eingeschränkten zu der allgemeinen Verführungstheorie« In: Laplanche, J. (1988): Die allgemeine Verführungstheorie und andere Aufsätze. S. 199-233. Eine aktuellere, leichter lesbarere und auch komprimiertere Fassung enthält der Aufsatz »Die rätselhaften Botschaften des Anderen und ihre Konsequenzen für den Begriff des Unbewussten im Rahmen der allgemeinen Verführungstheorie«. In: Psyche, Okt. 2004, 58 Jg. Heft 9/10, S. 898-913.

Ich möchte mich auf die frühen psychischen Erfahrungen von DDR-Kindern, Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen in Kindergarten, Schule und Studium konzentrieren. Aus der Sicht der »angepassten«, aber auch der »unangepassten« Kinder. Was hat es mit Menschen gemacht, dauernd in 2 Realitäten zu leben: der staatlich vorgegebenen Realität und der in mancher, nicht konformen Familie geäußerten Realität? Aber auch, welche Erfahrungen Kinder gemacht haben, die eben nicht angepasst waren: Ausgrenzung, Mobbing und Ängste. Wie hat sich die Diktatur bzw. diese Schizophrenie innerhalb des Systems letztlich ausgewirkt, welche Anpassungsmechanismen und daraus folgend, welche Persönlichkeitsstrukturen hat das hervorgebracht?

Teil I: In seiner ersten topischen Konzeption des psychischen Apparates unterscheidet Freud die Systeme Bewusst, Vorbewusst und Unbewusst. Die zugrunde liegenden Annahmen und Funktionsweisen dieser Systeme werden vorgestellt, gemeinsam mit den damit verbundenen Mechanismen der Verdrängung und Abwehr.
Teil II: Zum besseren Verständnis der Entstehung psychischer Störungen und unbewusster Abwehrmechanismen führte Freud das Strukturmodell (Es, Ich und Über-Ich) des psychischen Apparates ein, das hier zusammen mit den dynamischen und ökonomischen Gesichtspunkten des Modells erläutert und diskutiert werden soll.

Literatur:

• Freud, S. (1900): Die Traumdeutung, VII. Kapitel, S 513/541 – 626
• Freud, S. (1914): Zur Einführung des Narzissmus, GW X, S.138 - 170
• Freud, S. (1913): Das Unbewusste, GW X, S.264 – 303
• Freud, S.: Vorlesungen zur Einführung in die PA, GW XI, S.305

Die »Allgemeine Verführungstheorie« bildet den gegenwärtig theoretisch wohl anspruchsvollsten und angesichts neuerer entwicklungspsychologischer Befunde einzig noch konkurrenzfähigen Versuch, am Freudschen Konzept der infantilen Sexualentwicklung festzuhalten. Zugleich gibt sie einen guten Einblick in die Besonderheiten der französischen Psychoanalyse. In diesem Einführungsseminar sollen die Grundprämissen des Laplanche’schen Konzeptes einleitend rekapituliert werden, um dann die klinisch-behandlungstechnischen Konsequenzen seiner „Allgemeinen Verführungstheorie“ zu diskutieren. Abschließend möchte ich auf die Kontroversen zwischen Laplanche und Lacan eingehen.
Die erste deutschsprachige Veröffentlichung der Allgemeinen Verführungstheorie findet sich in dem Aufsatz: »Von der eingeschränkten zu der allgemeinen Verführungstheorie« In: Laplanche, J. (1988): Die allgemeine Verführungstheorie und andere Aufsätze. S. 199-233. Eine aktuellere, leichter lesbarere und auch komprimiertere Fassung enthält der Aufsatz »Die rätselhaften Botschaften des Anderen und ihre Konsequenzen für den Begriff des Unbewussten im Rahmen der allgemeinen Verführungstheorie«. In: Psyche, Okt. 2004, 58 Jg. Heft 9/10, S. 898-913.

Nach einer allgemeinen Einführung zur ubiquitären Präsenz verschiedener Geschwisterkonstellationen widmen wir uns zunächst Freuds Geschwisterbiographie und daraus resultierenden Folgen für seine Theorien zur Geschwisterdynamik. In der Erweiterung dieses Verständnisses wird der Begriff des Geschwisterkomplexes vorgestellt. Zudem wird auf die Bedeutung verschiedener Geschwisterdynamiken sowohl in der frühen Entwicklung als auch in der gesamten Lebensspanne eingegangen. Im Anschluss werden relevante Themen in Therapien wie u.a. Geschwisterverlust, Zwillingsdynamiken und Geschwisterbeziehungen zwischen gesunden und kranken Kindern dargelegt. Abschließend soll ausreichend Raum zur Diskussion über dieses bislang (bedauerlicherweise) eher randständige Thema gegeben werden.

Diese Veranstaltung soll einen Einblick in die theoretischen Überlegungen eines »enfant terribles« der Psychoanalyse geben: Jacques Lacan. Vielfach polemisch kritisiert, verdammt, mystifiziert, zum Außenseiter degradiert und von anderen messianisch vergöttert und unkritisch mit größter Leidenschaft verteidigt, polarisiert der französische Psychoanalytiker bis heute die psychoanalytische Gemeinschaft und ihre Nachbardisziplinen. In den Bereichen Philosophie, Kultur- und Medienwissenschaften ist sein Wirken heute nicht mehr wegzudenken. Die Postulierung einer psychoanalytischen Erkenntnistheorie und Ethik sowie eine radikal neue Interpretation des freudschen Œuvres hielt Einzug in viele (post-)moderne und (poststrukturalistische) Diskurse, doch in der klinisch orientierten Psychoanalyse fristet die an Lacan orientierte Praxis ein Nischendasein, wenn es in den letzten Jahren auch deutlich mehr Auseinandersetzungen mit den Themen dieses Denkers und deren Übersetzung in die Praxis gegeben hat. Anhand Lacans Biographie soll sein Wirken eingeordnet werden. Die ihn beeinflussenden Denker:innen werden ebenfalls gestreift, bevor dann ein grober Überblick über die wichtigsten Begrifflichkeiten und Konzepte gegeben wird. Insbesondere die Trias der postulierten drei Register des Psychischen (das Imaginäre, das Symbolische und das Reale) soll in den Fokus genommen werden, um den Kandidat:innen einen ersten Einstieg und eine Orientierung in der komplexen Welt der Lacanschen Theoreme zu vermittelt.

Literatur:

• Bialluch, C. (2011). Das entfremdete Subjekt - Subversive psychoanalytische Denkanstöße bei Lacan und Derrida. Psychosozial: Gießen.
• Roudinesco, E. (2021). Jacques Lacan - Bericht über ein Leben, Geschichte eines Denksystems. Turia + Kant: Wien.
• Žižek, S. (2016). Lacan - Eine Einführung. Fischer: Frankfurt/M.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker:innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Laubmann, André: [FK] KTS PA (WEBINAR)
Rommel, Christopher: [FK] KTS TP (WEBINAR)
Heußer, Angelika: [FK] KTS TP (WEBINAR)
Juhl, Irina: [FK] KTS TP (WEBINAR)

[LV] Seminar im Lehrverbund: AAI
Medizinische Grundkenntnisse für psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten; Anatomie und Physiologie der Organe.
Medizin für Psycholog:innen, Teil 2: Hormone, andere Kommunikationen und Pathophysiologie
https://us06web.zoom.us/j/88531022864?pwd=RrzgzMIot64P19jctwPjOh43bMnr0X.1

Änderungen und andere Informationen zu der Veranstaltung können auf der Homepage des Instituts entnommen werden.