In diesem Seminar geht es um das psychodynamische Verständnis depressiver Erkrankungen. Bezug genommen wird v.a. auf trieb- und objektbeziehungstheoretische Konzepte: Abraham, Freud, Klein, Jacobson und Mentzos. Dabei soll der ubw depressive Grundkonflikt mit seinen unterschiedlichen Verarbeitungsmodi ebenso deutlich werden, wie die Genese, Psychodynamik und die zentralen Abwehrmechanismen der neurotischen Depression. Im zweiten Teil stehen die spezifischen therapeutischen Aspekte und Implikationen im Mittelpunkt und werden anhand von Fallbeispielen aus der Praxis veranschaulicht.

Literatur:

• Abraham, K. (1924) Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Libido auf Grund der Psychoanalyse seelischer Störungen. In: Psychoanalytische Studien Bd. I Frankfurt am Main Fischer 1971
• Freud, S. (1916) Trauer und Melancholie. GW X, 427-446
• Mentzos, S. (2006) Depression und Manie. Göttingen: V & R
• Will, H., et al (2008) Depression. Kohlhammer

In diesem Seminar werden Antragsstellung und Gutachterverfahren behandelt.

Voraussetzungen, Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und aktuelle Probleme des therapeutischen Arbeitens im Kostenerstattungsverfahren.

Nachdem die psychoanalytische Praxis nicht außerhalb gesellschaftlicher Bedingungen und Zusammenhänge stattfindet, soll anhand der Lektüre des kürzlich erschienen Buches von Zepf und Seel eine politökonomische Analyse des psychotherapeutischen Berufslebens angeregt und damit auch gesellschaftlich Unbewusstes in der eigenen sozialen Position verdeutlicht werden.

Literatur:

• Zepf, Siegfried und Dietmar Seel: Psychoanalyse und politische Ökonomie. Kritik der psychoanalytischen Praxis und Ausbildung. Psychosozial, Gießen, 2019

Freud entwickelte eine Vorstellung von der psychodynamischen Entstehung der Neurosen, die an einigen entscheidenden Punkten von den heute in den psychoanalytischen Lehrbüchern vertretenen Konzepten abweicht. Während dort ein defizitpsychologisches Modell im Vordergrund steht, betont Freud den Wunsch-Abwehr-Konflikt.
Beim ersten Termin möchte ich das Freudsche Grundmodell vorstellen. Im zweiten Teil soll das allgemeine Modell auf die verschiedenen psychischen Störungen angewandt werden.
Leider hat Freud seine Neurosentheorie nirgendwo abschließend zusammengefasst. Stattdessen gibt es viele verschiedene, über seine gesamte psychoanalytische Schaffensperiode verstreute Ausführungen. Folgende Texte sind von besonderer Bedeutung: „Das Unbewusste“ (1915), „Übersicht der Übertragungsneurosen“ (1915, veröffentlicht 1985 von Grubrich-Simitis). Hemmung Symptom und Angst (1926). Für eine erste Vorbereitung ist der Text „Das Unbewusste“ aus meiner Sicht am besten geeignet (vgl. Das Unbewusste GW, Bd. X, S. 264-303).

Das frühere Bild eines Säuglings in der Psychoanalyse, eine Annäherung. Das neue Bild unter Berücksichtigung der Säuglingsforschung: Der kompetente Säugling.
Stichworte: Bedeutung von primär sozialen Beziehungen - Aufnahme sozialer Beziehungen - Primäres Bezugssystem - Bindungsverhalten - Soziales Unterstützungssystem - Bewältigungskompetenz - Trennung als besondere Belastungssituation in früher Kindheit - Kurze Trennung - Elterliches Verhalten als längerfristig wirksamer Einfluss - Langfristige Trennung - Schlafverhalten als besonders relevanter Bewältigungsmechanismus - Ableitung für das Verhalten von Erwachsenen.

KTS-TP: Citron, Gertrud
KTS-TP: Erhard, Carola
KTS-TP: Hahn, Kornelia
KTS-TP: Heimerl, Bernd
KTS-TP: Kowalenko, Barbara
KTS-PA: Parverdian, Joseph (Frau Lederer fällt aus)
KTS-PA: Rommel, Christopher
KTS-PA: Sannwald, Renate
KTS-TP: Scheelhaase, Claudia
KTS-PA: Schöne, Dorothee E.

Es handelt sich um eine feste Gruppe.

Es handelt sich um eine feste Gruppe.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker*innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Dieser Termin soll allen Kandidat*innen die Möglichkeit zum allgemeinen Austausch geben, insbesondere Fragen zu Veranstaltungen, Curriculum und anderen Institutsbelangen können diskutiert werden. Kritik und Verbesserungswünsche sollen gesammelt werden, um sie zeitnah an die entsprechenden Gremien weiterleiten zu können.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker*innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Diese Vorlesung dient der Einführung in die praktisch-therapeutische Arbeit am BIPP und ist deshalb eine Pflichtveranstaltung. Sie sollte von allen Kandidaten vor der Aufnahme des ersten Behandlungsfalls besucht werden. Es geht sowohl um Fragen zu den Abläufen der ambulanten Tätigkeit in der Ambulanz des BIPP, denn alle Patienten werden über die Ambulanz des BIPP vermittelt als auch um behandlungstechnische Fragen vor dem Beginn und am Ende einer psychotherapeutischen/psychoanalytischen Behandlung.
Besonders können Unklarheiten zu Kontingenten u.a. vor Ort diskutiert werden.

Im ‚Zeitalter des Narzißmus’ ist in den Psychotherapien die Bezugnahme auf die erarbeiteten Konzeptionen zu narzißtischen Phänomenen unumgänglich. Zwar ergibt sich oftmals der Eindruck, dass narzißtische Persönlichkeiten vorzugsweise eine gesellschaftliche Position anstreben, in der sie für sich geeignete Bedingungen zur Bestimmung ihrer Umgebung nach ihren Bedürfnissen finden und eine psychotherapeutische Hilfe erst anneh-men, wenn eine grundlegende Dekompensation unabwendbar wurde, aber dann ist eine geeignete Therapieform besonders wichtig. Darüber hinaus finden sich narzißtische Aspekte mehr oder weniger allen Psychotherapien.
Seit Freud dazu ein grundlegendes Konzept erarbeitet hat, wurden wesentlich andere und davon durchaus unter-schiedliche Konzeptionen entwickelt, die in ihren Grundzügen nachvollziehbar gemacht werden sollen.

KERNBERG, OTTO F. (1978): Borderline-Störungen und pathologischer Narzißmus. Übers. aus dem Amerikan. (Hermann Schultz), Suhrkamp, Frankfurt am Main.
KOHUT, HEINZ (1981): Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persön-lichkeitsstörungen. Übers. aus dem Amerikan. (Lutz Rosenkötter), 3. Aufl., Suhrkamp, Frankfurt am Main.

Literatur:

• FREUD, SIGMUND (1999): Zur Einführung des Narzißmus. Aus: Ders.: Gesammelte Werke. Bd. X, A. Freud u.a. (Hrsg.), Fischer, Frankfurt am Main. S. 137 – 171.
• KERNBERG, OTTO F. (1978): Borderline-Störungen und pathologischer Narzißmus. Übers. aus dem Amerikan. (Hermann Schultz), Suhrkamp, Frankfurt am Main.
• KOHUT, HEINZ (1981): Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persön-lichkeitsstörungen. Übers. aus dem Amerikan. (Lutz Rosenkötter), 3. Aufl., Suhrkamp, Frankfurt am Main.

Der Züricher Psychoanalytiker Fritz Morgenthaler hat einen Zugang zu Träumen entwickelt, wo es nicht mehr in erster Linie - wie bei Freud – darum ging, den Inhalt des Traumes zu deuten, sondern die Bedeutung der Traumes in der therapeutischen Beziehung zu diagnostizieren. Damit näherte sich Morgenthaler schon in den 70er Jahren der heutigen Auffassung, dass der Dreh- und Angelpunkt auch in der Arbeit mit Träumen die Übertragungsbeziehung ist.

Literatur:

• Morgenthaler: Der Traum – Fragmente zur Theorie der Traumdeutung

Freud entwickelte eine Vorstellung von der psychodynamischen Entstehung der Neurosen, die an einigen entscheidenden Punkten von den heute in den psychoanalytischen Lehrbüchern vertretenen Konzepten abweicht. Während dort ein defizitpsychologisches Modell im Vordergrund steht, betont Freud den Wunsch-Abwehr-Konflikt.
Beim ersten Termin möchte ich das Freudsche Grundmodell vorstellen. Im zweiten Teil soll das allgemeine Modell auf die verschiedenen psychischen Störungen angewandt werden.
Leider hat Freud seine Neurosentheorie nirgendwo abschließend zusammengefasst. Stattdessen gibt es viele verschiedene, über seine gesamte psychoanalytische Schaffensperiode verstreute Ausführungen. Folgende Texte sind von besonderer Bedeutung: „Das Unbewusste“ (1915), „Übersicht der Übertragungsneurosen“ (1915, veröffentlicht 1985 von Grubrich-Simitis). Hemmung Symptom und Angst (1926). Für eine erste Vorbereitung ist der Text „Das Unbewusste“ aus meiner Sicht am besten geeignet (vgl. Das Unbewusste GW, Bd. X, S. 264-303).

Die Psychodynamischen Übungen werden von Frau Hahn angeboten. Frau Lederer fällt an diesem Abend als Dozentin aus.

KTS-TP: Baldanza, Mirella
KTS-PA: Balz, Monika
KTS-TP: Eschmann, Rüdiger
KTS-PA: Heußer, Angelika
KTS-TP: Janßen, Michael
KTS-TP: Koch, Johannes
KTS-TP: Llorca, Ángeles
KTS-TP: Mahdavi, Roxana
KTS-TP: Parverdian, Joseph

Es handelt sich um eine feste Gruppe.

Es handelt sich um eine feste Gruppe.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker*innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Der Abstinenzbegriff wird von Freud in seinen „Behandlungstechnischen Schriften“ eingeführt. Der Begriff bezeichnet jedoch nicht nur Behandlungstechnik, sondern in ihm wurzelt das Verhältnis zwischen Berufsethik, einem Methoden- und schulenübergreifenden Bezugsrahmen und der psychoanalytischen Behandlungstechnik. Die ethische und behandlungstechnische Seite der Abstinenz werden begrifflich voneinander geschieden und behandelt. Das Spannungsfeld, welches sich aus theoretisch abgeleiteten behandlungstechnischen Regeln, unserer Fürsorgepflicht in asymmetrischen psychotherapeutischen Übertragungsbeziehungen und den daraus erwachsenen ethischen Konventionen ergibt, soll beleuchtet werden. Der Frage, wie eine gute Balance zwischen Freiheit im Denken und Handeln bei gleichzeitiger, unabdingbar notwendiger Einhaltung von behandlungstechnischen und ethischen Regeln gelingen kann, soll anhand der gemeinsamen Diskussion von konkreten Beispielen nachgegangen werden. Auf unserer Homepage finden Sie die aktuelle Literaturliste und die meisten Artikel als PDF zum herunter laden und ausdrucken.

Literatur:

• Zum Einlesen und als Seminarvorbereitung: Ramshorn Privitera, A. (2013): Die Abstinenzregel, Psyche, 67, S.1200

Die Ich-Psychologie beschreibt einen bestimmten Aspekt seelischen Funktionierens: Das „Ich“ ist der „zentrale Organisator des Psychischen“ (OPD), die „kohärente Organisation psychischer Vorgänge.“ (Freud) Mit der Ein-führung des Ich-Konzeptes (Freud 1923, später Anna Freud und Heinz Hartmann) gelang es, die Struktur der Persönlichkeit und das Strukturniveau zu verstehen, das von der Reife des Ich abhängt. Das Verständnis der Ich-Funktionen eines Patienten ist zentral für Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlungstechnik.

Abstract folgt

Anhand von T. Plänkers Text (Psyche 2003), der Angst Konzepte von Freud, M. Klein und Bion miteinander verbindet und die unterschiedlichen Angstformen unter dem Aspekt des Erhalts bzw. der Einschränkung des psychischen Raumes anschaulich und verständlich macht, wollen wir uns mit der speziellen Angstkonstellation, agora-klaustrophobischen Dilemma befassen und die therapeutischen Implikationen dabei diskutieren.

Literatur:

• Plänkers, T.; Trieb, Objekt, Raum. Veränderungen im psychoanalytischen Verständnis der Angst. Psyche, 2003, 57 (6).

Der Abstinenzbegriff wird von Freud in seinen „Behandlungstechnischen Schriften“ eingeführt. Der Begriff bezeichnet jedoch nicht nur Behandlungstechnik, sondern in ihm wurzelt das Verhältnis zwischen Berufsethik, einem Methoden- und schulenübergreifenden Bezugsrahmen und der psychoanalytischen Behandlungstechnik. Die ethische und behandlungstechnische Seite der Abstinenz werden begrifflich voneinander geschieden und behandelt. Das Spannungsfeld, welches sich aus theoretisch abgeleiteten behandlungstechnischen Regeln, unserer Fürsorgepflicht in asymmetrischen psychotherapeutischen Übertragungsbeziehungen und den daraus erwachsenen ethischen Konventionen ergibt, soll beleuchtet werden. Der Frage, wie eine gute Balance zwischen Freiheit im Denken und Handeln bei gleichzeitiger, unabdingbar notwendiger Einhaltung von behandlungstechnischen und ethischen Regeln gelingen kann, soll anhand der gemeinsamen Diskussion von konkreten Beispielen nachgegangen werden. Auf unserer Homepage finden Sie die aktuelle Literaturliste und die meisten Artikel als PDF zum herunter laden und ausdrucken.

Literatur:

• Zum Einlesen und als Seminarvorbereitung: Ramshorn Privitera, A. (2013): Die Abstinenzregel, Psyche, 67, S.1200

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker*innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Der Begriff des Unheimlichen wurde von Freud in seinem Essay Das Unheimliche (1919) zunächst etymologisch untersucht. Er folgerte über die Herleitung des Wortes unheimlich aus dem Heimischen zu der Erkenntnis, dass unheimlich nur ist, was uns einst nah vertraut und Altbekannt, also heimisch war. Das Unheimliche bezeichnet das „Nicht-Heimliche“, das Angst erzeugt, weil es einem Verdrängten entspringt. Unheimlich wirkt auf uns, was an Reste im Unbewussten erinnert und im Stadium der Latenz bedrohlich erscheint.
Heimlich ist für Freud ein Wort, das seine Bedeutung nach seiner Ambivalenz und seinem Gegensinn hin entwickelt, bis es endlich mit seinem Gegensatz unheimlich zusammenfällt.

Literatur:

• Freud, Sigmund (1919): Das Unheimliche. GW XII, 229-268.

Abstract folgt

In diesem Seminar möchte ich mit den Teilnehmern die behandlungstechnischen Fragen untersuchen und diskutieren, die junge Kollegen/innen Melanie Klein 1958 gestellt haben. Der Text soll gemeinsam auf Deutsch gelesen werden, da das Buch inzwischen übersetzt wurde. Die Fragen, die die jungen Kollegen seinerzeit Melanie Klein gestellt haben, sind zeitlos und beschäftigen uns heute in Analysen genauso wie damals.
Folgende Fragen wurden gestellt:

1. Können Sie etwas über die Veränderungen in der Behandlungstechnik in den letzten 40 Jahren sagen?
2. Welche Grundhaltung ist in den Vorgesprächen zentral?
3. Wie sollte man mit dem Schweigen von Patienten umgehen?
4. Zusätzliche Fragen über Gegenübertragung
5. Unter welchen Umständen befürworten Sie, dass der Analytiker Fragen stellt?
6. Sollte der Analytiker den Patienten berichtigen, wenn er Dinge falsch wahrnimmt?
7. Weitere Kommentare zur Gegenübertragung.
8. Können Sie die Frage, Deutungen, die verschiedene Anteile verbinden, mit uns diskutieren?
9. Was meinen Sie, was Freud mit freier Assoziation meinte?
10. Bis zu welchem Grade befürworten Sie, dass der Gebrauch der Gegenübertragung in den Deutungen mitbenutzt wird?
11. Können Sie was über die subjektive Erfahrung von projektiven Identifikation in Analysen sagen?

Literatur:

• Melanie Klein "Vorlesungen zur Behandlungstechnik" (Psychosozial-Verlag S.133 ff)

Der Lesekreis findet an vier Abenden statt.

In den psychodynamischen Übungen geht es insbesondere um eine fallbezogene Konkretisierung des bisher vermittelten Wissens. Sie sollen Gelegenheit geben, die Besonderheiten psychodynamischen Denkens und Wahrnehmens einzuüben. Gleichzeitig dienen diese Veranstaltungen dazu, die Lehranalytiker*innen des BIPPs in ihrer konkreten Arbeit kennenzulernen.

Im Erstinterview bzw. in der Probatorik geht es nach Argelander nicht lediglich um die Erfassung von biographischen Daten eines Patienten. Das Erstinterview stellt quasi eine „psychotherapeutische Probe“ dar, in der Übertragungs- und Gegenübertragungsprozesse genauso eine Rolle spielen wie die vom Therapeuten gestellten (Probe)Deutungen und die Art und Weise der Patienten, auf die Deutungen (nicht) einzugehen. Wesentlich in Argelanders Konzeption ist hierbei die vom Patienten im Erstinterview hergestellte „Szene“ mit den hierin präsentierten Informationen. Der der Erkrankung oder Symptomatik zugrundeliegende unbewusste Konflikt wird vom Patienten in der Interviewsituation szenisch dargestellt. Der weitere Verlauf der Interviewsituation hängt davon ab, wie der Therapeut jeweils mit der ihm dargebotenen Szene umgeht. Es handelt sich nach Argelander um eine wichtige Ich-Funktion des Patienten, wenn dieser seine unbewusste Problematik szenisch umsetzt. Argelanders Konzeption sowie deren Relevanz für die Anamneseerhebung werden anhand einzelner Praxisbeispiele vorgestellt. Auch die Teilnehmer der Veranstaltung können gern eigene aktuelle Anamneseerhebungen zur Diskussion stellen.

Literatur:

• Argelander, H. (1970): Das Erstinterview in der Psychotherapie, Darmstadt, WBG
• Argelander, H. (1970): Die szenische Funktion des Ich und ihr Anteil an der Symptom- und Charakterbildung. Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse, S. 325 – 345
• Laimböck, A. (2011): Das psychoanalytische Erstgespräch, Frankfurt, Brandes & Apsel

KTS-PA: Baldanza, Mirella
KTS-TP: Englisch, Monika
KTS-PA: Eschmann, Rüdiger
KTS-TP: Heußer, Angelika (Frau Lederer fällt aus)
KTS-TP: Mahdavi, Roxana
KTS-TP: Sannwald, Renate
KTS-TP: Schöne, Dorothee E.
KTS-TP: Theiss-Abendroth, Peter

In diesem Seminar sollen aktuelle psychoanalytische Veröffentlichungen besprochen werden, die von den Teilnehmern ausgesucht und vorgestellt werden. Es handelt sich um die Fortsetzung der Seminarreihe aus den vergangenen Jahren. Um einen möglichst diskursiv-seminaristischen Arbeitsstil zu ermöglichen, bei dem es weniger um die Vermittlung vorgefertigten Wissens als vielmehr um den eigenständigen und kreativen Umgang mit den bestehenden, teilweise sehr gegensätzlichen Konzepten geht, handelt es sich um eine geschlossene Gruppe, deren Mitglieder regelmäßig teilnehmen. Wer neu hinzukommen möchte, sollte sich zuvor bei Wilhelm Brüggen unter w.brueggen@t-online.de anmelden.